Zusammenfassung
Der europäische Green Deal soll ein nachhaltiges Wachstum in Europa vorantreiben und hat zum Ziel, dass die Europäische Union bis 2050 klimaneutral ist. Jedoch wird die Grundannahme, dass die europäische Wirtschaft weiterhin wachsen muss, nicht in Frage gestellt. Wirtschaftliches Wachstum von Ressourcennutzung zu entkoppeln, wird zwar angestrebt entbehrt aber konkreter Strategien und Zielvorgaben. Vielmehr möchte man den Zugang zu Rohstoffen sichern, um die Resilienz der europäischen Wirtschaft zu gewährleisten und in eine dekarbonisierte und digitalisierte Wirtschaft zu investieren. Flankierend sollen zwar in Zukunft verbindliche unternehmerische Sorgfaltspflichten, die Einhaltung von Menschenrechten und den Schutz der Umwelt entlang der Lieferkette gewährleisten.
Dieser wichtige und längst überfällige Schritt ändert aber nichts an den vorherrschenden Macht – und Ausbeutungsstrukturen in globalen Lieferketten und an der grundsätzlichen Problematik des hohen Ressourcenverbrauchs der EU. Deshalb benötigen wir eine umfassende Rohstoffwende, die gängige Konsummuster im globalen Norden aufbricht, um eine globale zukunftsfähige und gerechte Entwicklung und eine sozial-ökologische Transformation für alle zu ermöglichen.
Eine Analyse von Teresa Hoffmann, Kristina Saenger (Brot für die Welt) und Hannah Pilgrim (Koordination AK Rohstoffe). Der Link zum Artikel befindet sich unten unter "zugehörige Dateien".
Dieser wurde im Original auf Spanisch von der argentinischen NGO „FARN (2023): Informe Ambiental 2023“ veröffentlicht: https://farn.org.ar/iafonline2023/