Mit einem Festgottesdienst in der Bayreuther Stadtkirche ist heute die 65. Aktion Brot für die Welt eröffnet worden. Die bundesweite Spendenaktion der evangelischen Kirche steht unter dem Motto „Wandel säen“ und thematisiert die Ernährungsgerechtigkeit. „Jeder zehnte Mensch auf dieser Welt hat nicht genug zu essen, mehr als drei Milliarden Menschen sind mangelernährt.“ In ihrer Eröffnungspredigt nannte Diakoniepräsidentin Dr. Sabine Weingärtner dies einen „unhaltbaren Zustand“.
Ursächlich seien Kriege und bewaffnete Konflikte ebenso wie der menschengemachte Klimawandel, der zur Folge hat, dass weltweit Ernten durch anhaltende Dürren, Stürme oder Überschwemmungen zerstört werden. Im Mittelpunkt der diesjährigen Aktion Brot für die Welt steht darum die Forderung nach einem Ernährungssystem, das an den Bedürfnissen armer und benachteiligter Gruppen ausgerichtet ist, die natürlichen Ressourcen schont, den Klimawandel nicht weiter antreibt und die Menschenrechte respektiert.
In ihrer Eröffnungspredigt forderte Weingärtner: „Wir müssen aufhören ‚herumzukrümeln‘. Wir sind aufgefordert, selbst etwas zu Frieden und Gerechtigkeit beizutragen und die Lebensbedingungen anderer Menschen zu verbessern.“ Ein vermeintlich hilfloses Zurücklehnen angesichts etwa zweier Kriege sei schlicht nicht möglich. Nur so könne es gelingen, Hunger und Mangelernährung bis 2030 zu überwinden, wie es die Weltgemeinschaft vereinbart habe. „Schon jetzt ist klar: Wenn wir so weitermachen wie bisher, wird das nicht gelingen.“
Als konkretes Projektbeispiel nannte Weingärtner das Mogabiri Farm Extension Centre, eine Partnerorganisation von Brot für die Welt in Tansania. Sie helfen Kleinbauernfamilien vor Ort, ihre Landwirtschaft mit Saatgut von bisher kaum gebräuchlichen Feldfrüchten umzustellen und bieten Schulungen zu nachhaltigen Anbautechniken und Geflügelhaltung. „Hier wird der Wandel sichtbar, den wir säen und unterstützen können.“
Die eigentliche Eröffnung der 65. Aktion Brot für die Welt wurde durch die Regionalbischöfin des Kirchenkreises Bayreuth, Dr. Dorothea Greiner, vorgenommen. Sie betonte: „Mit unseren Spenden für Brot für die Welt sorgen wir dafür, dass erfolgreiche Projekte des Wandels gefördert werden, die Nachahmer finden. Solche Projekte machen in den Ländern vor Ort das Leben lebenswert, sodass keiner an Flucht denkt, weil es sich lohnt zu bleiben. Gut eingesetztes Geld macht einen Unterschied."
Quelle: https://www.diakonie-bayern.de/ueber-die-diakonie/internationale-diakonie/brot-fuer-die-welt