Anleitungen zur Herstellung von Cocktails

Der Name der FairÄnderBar ist Programm: fair produzierte und gehandelte Säfte sollen zum Einsatz kommen.

Es gibt zahlreiche Bezugsquellen für solche fairen Säfte, ob im Getränkefachhandel oder im Discounter. Sollte Ihr Getränke-Händler diese Säfte nicht im Angebot haben, fragen Sie doch einfach nach, ob faire Säfte ins Sortiment aufgenommen werden können.

Einige Fairtrade-Händler bieten Säfte auch über ihren Online-Shop bzw. Versandhandel an.

• GEPA: Multifrucht, Orange (www.gepa.de)
• ElPuente: Orange, Grapefruit, div. Fruchtsirup (www.el-puente.de)
• Ethiquable: Mango-Maracuja, Apfel-Mango-Brombeere, Multifrucht, Limette (www.ethiquable.de)
• Dwp: Mango-Sirup (https://shop.weltpartner.de)
• Rauch: Orange
• Lidl Fairglobe: Orange
• Pfanner: Banane, Mango, Orange, Multi
• Voelkel: Orange, Banane, Mango, Maracuja
• Bayla: Orange, Mango, Banane
• Dietz: Orange, Banane, Mango, Orange-Mango
• Mydrink: div. 5l Bio-Saftkonzentrat, nicht fair (www.mydrink.de)

Eine Übersicht von fairen Saftproduzenten und -händlern findet sich unter: www.fairtrade-deutschland.de/produkte/produktdatenbank

Der besondere Reiz der FairÄnderBar ist es, neben den gekauften fair produzierten Säften auch selbst hergestellte Zutaten in die Cocktails zu mischen. Zu allen Jahreszeiten können unterschiedliche Säfte und Getränke ohne viel Aufwand selbst gemacht werden.

Holunderblüten-Sirup/Saft
Mitte Mai bis Mitte Juni können die Blütendolden des Holunders gesammelt werden. Die Blüten dürfen noch nicht verblüht sein und sollten möglichst frei von Staub und Insekten sein. Die Blüten werden anschließend in einem Gefäß mit Wasser, viel Zucker und etwas Zitronensäure einlegt (5-10 Dolden je Liter). Das ganze muss mindestens zwölf Stunden ziehen, bevor das Holunder-Wasser durch ein Sieb abgegossen wird. Den Sirup kurz aufkochen und heiß in Flaschen abfüllen. (Hinweis: Holunder-Pollen sind leicht Allergie erregend, wenn sie eingeamtet werden. In Sirup-Form ist eine allergene Wirkung unbekannt.)

Holunderblüten-Sekt (Schaumwein mit wenig Alkohol)
Aufguss wie beim Sirup aber mit weniger Zucker. Das Ganze muss zwei bis fünf Tage stehen bis sich Bläschen und Schaum bilden. Sollte die Flüssigkeit schleimig werden, muss der Ansatz weggeschüttet werden! Das Holunder-Wasser abseien, in druckfeste Flaschen (z.B. Bierflaschen mit Bügelverschluss) abfüllen und verschließen. An einem warmen Ort bis zu vier Wochen gären lassen. Vorsicht: in den Flaschen entwickelt sich Druck, der sie platzen lassen kann. Kühl servieren.

Kräuter-Sirup
Ähnlich wie Sirup aus Holunderblüten kann auch Sirup aus Kräutern (z.B. Zitronenmelisse, Minze, Salbei, Rosmarin etc.) hergestellt werden. Die Kräuter müssen allerdings mit kochendem Wasser aufgebrüht werden, ehe der Zucker zum Einsatz kommt. Tipp: Kräuter sammeln und einfach experimentieren.

Smoothies
Als Zutat für cremige Cocktails eignen sich hervorragend selbst hergestellte Früchte-Smoothies. Geschältes Obst einfach in einem Mixer (oder mit Hilfe eines Stabmixers) fein pürieren (eventuell mit Wasser verdünnen) und fertig ist der Smoothie. Solche Smoothies sind die ideale Verwertung von Früchten, die nicht mehr ganz makellos aussehen und sonst auf dem Müll landen würden (z.B. braune Bananen oder gequetschte Erdbeeren). Einfach mal beim örtlichen Obsthändler oder Erbeerbauern nachfragen, ob solche Früchte für die FairÄnderBar genutzt werden können.

Saft aus Restobst
In vielen ländlichen Regionen gibt es Streuobstwiesen oder Obstbäume am Straßenrand, die im Herbst nicht geerntet werden. Und auch in Städten kann man Obstbäume entdecken, die scheinbar herrenlos ihre Früchte auf den Boden fallen lassen. (Auf der Internetseite www.mundraub.de werden solche Orte aufgelistet.) Aus diesen Früchten lässt sich je nach Sorte im Entsafter oder in einer großen Mostpresse wunderbarer Fruchtsaft herstellen. Aber vorher abklären, dass diese Früchte wirklich niemandem gehören bzw. dass der Besitzer einverstanden ist, wenn daraus Saft für die FairÄnderBar gemacht wird.

Frischer Orangensaft
Ein echter Hingucker in der FairÄnderBar ist eine Zitrusfrüchte-Presse. Aus 1,5 bis 2 kg frischen Früchten kann man einen Liter Saft herauspressen. So frisch und lecker ist der eigentlich zu schade als Zutat in einem Cocktail zu landen.

Ananas-Gewürz-Drink (traditionelles Getränk aus Ghana)
Eine Ananas schälen und in dünne Streifen schneiden. Die Ananas-Scheiben zusammen mit einem Teelöffel ganzer Nelken, einem Teelöffel frischem Ingwer (geschält und in kleine Würfel geschnitten) und zwei Esslöffel Zucker in eine große Schale geben. Mit kochendem Wasser übergießen, bis alles bedeckt ist und mind. 24h an einem kühlen Ort ziehen lassen. Die Flüssigkeit durch ein Sieb gießen und fertig ist der Ananas-Gewürz-Drink.

Säfte durch Weinsteinsäure
Mit etwas mehr Aufwand verbunden ist die Methode aus Beeren mit Hilfe von Weinsteinsäure Saft herzustellen. Dazu benötigt man ca. 3 kg Beeren, 80 gr. Weinsteinsäure, 3 Liter Wasser und ca. 5 kg Zucker. Die Weinsteinsäure wird in kochendem Wasser aufgelöst und diese Flüssigkeit über die Früchte gegossen. Alles muss einen Tag stehen, bevor der entstandene Saft in einen Topf abgegossen werden kann. Nun wird der Zucker unter Rühren bei schwacher Hitze zugemischt. Dieser Saft muss anschließend zwei bis drei Wochen an einem kühlen Ort abgedeckt ruhen ehe er in Flaschen abgefüllt werden kann.

Hygiene
Bei der Herstellung eigener Säfte ist auf die Hygiene zu achten, denn das Verarbeiten von rohen Lebensmitteln ist immer mit Risiken behaftet. Da frische Säfte in der Regel nicht erhitzt werden bevor sie getrunken werden, können so Keime übertragen werden. Das gilt für heimische genauso wie für exotische Früchte. Darum ist unbedingt darauf zu achten, dass alle Früchte gut gewaschen und alle Cocktail-Zutaten möglichst gekühlt gelagert werden. Hände waschen nicht vergessen!