FairÄnderBar

Materialien und Informationen

Die FairÄnderBar will nicht nur eine reine Saft- und Cocktailbar beim Straßen- oder Gemeindefest sein. Sie soll auch Anlass für Gruppen und Kreise sein, sich mit Fragen des Lebensstils und weltweiter Gerechtigkeit zu beschäftigen, mit der Wasserproblematik und virtuellem Wasser oder mit fairem Handel. Dazu dienen Unterrichtsmaterialien und nützliche Hintergrundinformationen, die Sie für die Vorbereitung nutzen können.

Unterrichtsentwürfe

Ökologischer Fußabdruck

Fairer Handel

Ernährung und virtuelles Wasser

Hintergrundinformationen: Fairer Handel

Fairer Handel ist die Antwort auf Ausbeutung und Ungerechtigkeit in globalen Lieferketten. Damit Arbeiter in armen Ländern von ihrer Arbeit leben können, bezahlen Verbraucher in Deutschland faire Preise für Kaffeebohnen, Schokolade oder Bananen. So einfach ist fairer Handel, und entsprechend erfolgreich. Infos dazu finden Sie auf unserer Themenseite zu fairem Handel.

Hintergrundinformationen: Säfte

In den letzten sechzig Jahren stieg der Verbrauch an Säften in Deutschland pro Person um das Zwanzigfache: von 1,9 l auf 40,6 l. Damit ist Deutschland Weltmeister beim Saftkonsum, gefolgt von Norwegen, Finnland, Österreich und der Schweiz.

Der liebste Saft der Deutschen ist der Apfelsaft. Jedes vierte Glas Saft ist aus Äpfeln gepresst. Dafür reicht die Ernte von heimischen Apfelbäumen bei weitem nicht aus. Große Mengen Apfelsaftkonzentrat aus China, Polen oder Russland werden vor allem für Discount-Säfte importiert. Hinzu kommen rund 62 400 Tonnen Säfte und Saftkonzentrate aus tropischen Früchten. In erster Linie ist das Organgensaftkonzentrat, das in gefrorenem Zustand aus Brasilien nach Europa verschifft wird. Hier wird das Konzentrat mit Wasser und anderen Zusätzen versehen und in Flaschen oder Kartons abgefüllt.

In der industriellen Saftproduktion wird die Flüssigkeit aus den Früchten mit Hilfe von Enzymen herausgelöst. Nach verschiedenen Filterstufen erhält man dann einen klaren Saft, der zu Konzentrat eingekocht wird. Um später einen trüben Saft (z.B. Naturtrüber Apfelsaft) zu erhalten, werden Trübstoffe künstlich zugefügt und homogenisiert, damit sich diese nicht als Bodensatz absondern.

Saft-Bezeichnungen

  • Reiner Fruchtsaft: 100 % Fruchtgehalt (z.B. Direktsaft); zwei Kilo Orangen ergeben etwa 1l reinen Fruchtsaft
  • Fruchtnektar: 25-50 % Fruchtgehalt, der Rest besteht aus Wasser und Zucker. Zwei Kilo Orangen ergeben etwa 2l Orangennektar.
  • Fruchtsaftgetränk: 6-30 % Fruchtgehalt. Der Rest besteht aus Wasser, Zucker oder Süßstoff, Aromen und Zusatzstoffen. Zwei Kilo Orangen ergeben etwa 16l Orangensaftgetränk.

Hintergrundinformationen: Virtuelles Wasser

Wasser ist lebensnotwendig. Doch 1,2 Milliarden Menschen auf der Welt haben noch immer keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Und das meiste Wasser auf der Welt wird nicht zum Trinken oder Kochen verwendet, sondern zur Herstellung von Konsumgütern benötigt.

Deutschland verbraucht jedes Jahr 159,5 Kubikkilometer Wasser laut Water Footprint Network. Davon wird nur ein kleiner Teil zum Trinken, Duschen oder Kochen verwendet. Der Großteil des Wassers wird beansprucht bei der Erzeugung eines Stücks Rindfleisch für die Bratpfanne, bei der Herstellung einer Jeans oder eines Autos. Den Wasserverbrauch, der für diese Produkte von der Wiege bis zum fertigen Produkt notwendig ist, bezeichnet man als „virtuelles Wasser“. Im Schnitt verbraucht jeder Deutsche jeden Tag 5.000 Liter virtuelles Wasser – durch die Produkte, die er isst und benutzt.

Dieses virtuelle Wasser deutscher Verbraucher:innen stammt häufig aus Ländern, in denen viele Menschen an Wassermangel leiden. Für die morgendliche Tasse Kaffee sind etwa 140 Liter virtuelles Wasser nötig – vom Anpflanzen in den Ländern des Südens wie Äthiopien, Bewässern, Düngen, Pflücken, Mahlen usw. Ein Glas Orangensaft benötigt rund 170 Liter virtuelles Wasser, wobei es entscheidend ist, aus welcher Region die Orangen stammen. In Brasilien (5 Liter) wird weniger künstliche Bewässerung benötigt als in Florida (200 Liter) oder Spanien. Für die Herstellung einer Jeans wird Baumwolle benötigt, die oft künstlich bewässert wird – und das in Ländern wie Indien, in denen Wassermangel herrscht.

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Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange mit Avocados vom Baum ihres Schwiegervaters.

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148 € (Spendenbeispiel) Mit 148 € kann zum Beispiel ein Regenwassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen gekauft werden.

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