Wir bitten für unsere Mitmenschen in aller Welt,
die heute Ähnliches erleben wie wir und unsere Eltern,
im letzten Jahrhundert,
dreimal am 9. November:
Wir bitten um den Schutz des Rechtes, um Freiheit und um Frieden
für die Völker, die in unseren Tagen einen neuen Rechtsstaat proklamiert haben,
wie unsere Urgroßeltern am 9. November 1918:
lass die Menschen in Ägypten, Tunesien, Libyen, im Jemen
und anderen Ländern erleben,
dass genug von ihren Hoffnungen
am Ende Wirklichkeit wird,
ohne den Zusammenbruch, der Teil unserer Geschichte geworden ist.
Wecke mutige Hüterinnen und Hüter für die Verfolgten,
die gejagt werden, wie unsere jüdischen Landsleute
am 9. November 1938.
Komme so den Opfern der religiösen, rassistischen oder politischen Pogrome
unserer Tage zu Hilfe.
Richte unsere Gewissen aus an der Liebe Jesu,
damit kein Feindbild uns verführen kann,
wie es geschah
in unserer Stadt
und heute noch - nah und fern.
Wir bitten auch für Menschen
für die der Fall der Mauer in Berlin am 9. November 1989
zum Bild der Hoffnung geworden ist,
ob sie darüber reden dürfen oder nicht,
im geteilten Korea
und an anderen Grenzlinien,
gezogen durch die Machtkämpfe unserer Zeit:
lass sie erleben, wie Familien und Freunde wieder zueinander finden
und unlösbare Konflikte in Vergessenheit geraten.