Fürbitte

Erntedank

30. September/7. Oktober 2012; Erntedanktag

Hinweis zum Gebrauch: die folgenden 10 Kurztexte bringen verschiedene Aspekte des Erntedanktages im Ökumenischen Kontext zur Sprache. Sie sind – selbstverständlich – zur Auswahl bestimmt. Da Erntedankfest-Gottesdienste aber vielerorts frei gestaltet werden, ist auch diese Nutzung denkbar: Die Texte treten, bis auf einführende Worte, an die Stelle der Predigt. Unterbrochen von Liedstrophen werden die einzelnen Texte von verschiedenen SprecherInnen gelesen. Dazu wird aus den Erntedank-Gaben jeweils ein geeigneter Artikel herausgegriffen und auf ein schlichtes kleines Tischchen gelegt, hinter das die SprecherInnen treten. Einzelne Objekte müssten auch extra bereit gestellt werden

Dank für Grundnahrungsmittel (Symbol „Brot“)

Treuer Gott, wir danken für die Fruchtbarkeit der Erde,
die bis heute unser Vertrauen nährt,
dass „genug da ist, für alle“.

Wir danken dir für die Grundnahrungsmittel der Menschheit:

Brotgetreide, die Schüssel voll Reis, Mais, Kartoffeln, Hirse,

und für Klugheit und Fleiß derer, die sie anbauen und pflegen.

Stärke das Verantwortungsbewusstsein aller,
die dafür mitverantwortlich sind,
dass die Grundnahrungsmittel zuerst die Kinder satt machen,
bevor sie anderen Zwecken dienstbar gemacht werden,

und fange bei uns damit an.

Tagelöhner in der Globalen Landwirtschaft (Symbol „Zehn-Euro-Schein“)

Wir danken dir für Jesus,
der das Bild des gerechten Tagelohns wählte,
als er die Weite deines Herzens pries.

So bitten wir auch um deinen Segen
für die sozialen Kämpfe unserer fernen Nächsten,
die als Tagelöhnerinnen und Tagelöhner für Hungerlöhne
auf den Plantagen des globalen Agrarmarktes schuften.

Mache uns bereit zu sehen und zu hören,
was wir sehen und hören können,

damit alltägliche Produkte wie Kaffee, Tee, Orangensaft, Bananen, Schokolade
sich verwandeln können in „Tägliches Brot“ für alle,
die darauf angewiesen sind.

Bauern im Klimawandel („Milch“, am besten in einem Glas)

Wir bitten für die Bauern, Hirten und Fischer,
die heute schon durch den Klimawandel
um den Lohn ihrer Arbeit und das „Tägliche Brot“ betrogen werden,

vor allem in großen Regionen Afrikas.

Lass sie die Unterstützung finden,
in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gemeinwesenarbeit,
die ihnen sinnvolles Weitermachen ermöglicht.

Befreie uns aus der Enge unserer Gewohnheiten,
damit wir unseren Anteil an den Ursachen des Klimawandels
ernst nehmen und im Alltag beherzigen.

Tank oder Teller (Symbol „Maiskolben“)

Wir verlassen den Weg deiner Gerechtigkeit,
wenn wir unseren Nächsten, nah oder fern,
ihr „Tägliches Brot“ streitig machen.

Verbinde uns deshalb mit allen Menschen und Initiativen,
die Brot, Äcker und Wälder schützen wollen
vor der Ausbeutung für den Mammon
und durch die Illusion vom Zeitalter des „Bio-Sprit“.

Schärfe unsere Gewissen für das „Entweder – Oder“
von „Teller oder Tank“,
damit dem Hunger auf Erden
eine übermächtige Triebfeder genommen wird.

Exportpolitik bringt Elend über Bauern (Symbol „Hühnerei“)

Dein Urteil trifft die Mächtigen,
die den Schwachen das Wenige nehmen,
das sie besitzen.

Deshalb bitten wir dich:
sei auch in unseren Tagen der Anwalt
der Bäuerinnen und Bauern, die in den Ländern des Südens
um den Ertrag ihrer Arbeit gebracht werden:

durch willkürliche Maßnahmen und ungerechte Ordnungen,
durchgesetzt von mächtigen Nationen
und auch von unserer EU.

Lass uns nicht nur bitten um Gerechtigkeit
für Baumwoll-Bauern und Hühnerzüchterinnen in Afrika
und viele, die dieselbe wirtschaftliche Gewalt erleiden,

sondern mach uns bereit, Gerechtigkeit praktisch einzuüben,
wo wir die Möglichkeit dazu haben.

Weggeworfene Nahrungsmittel (Symbol „Schale mit Gemüse/Obst“)

„Sie sammelten auf, was übrig war, zwölf Körbe voll“.

Du bewegst unsere Herzen und Sinne
mit diesen Ausklang der Geschichte von der Speisung der Fünftausend
durch die Hand Jesu und die Hände der Seinen.

Mache das Bild vom sorgsamen Umgang mit den Täglichen Brot
zum Wegweiser für uns,
im Kampf gegen die Verschwendung und Vernichtung der Nahrungsmitteln
auf den Äckern, in den Supermärkten und in unseren Familien,

damit nicht nur ein sündhaftes Ärgernis überwunden wird,

sondern damit wir frei werden,
den Kampf um das Tägliche Brot für alle Menschenkinder
und um den Frieden auf Erden
glaubwürdig und voller Hoffnung zu führen.

Maßloser Fleischkonsum: Tierelend – Menschenelend (Symbol „Fleischprodukt, z.B. Würstenchendose“)

Du machst unser Herz reicher
durch Jesu Gleichnis von der Glucke und ihren Küken.

Mache uns den Respekt unserer Mütter und Väter im Glauben,
vor den Tieren, die uns nützen,
zur Richtschnur

beim Widerstand gegen die industrielle Massentierhaltung,
die unsere Mitgeschöpfe verachtet und quält
und vielen von uns schadet.

Wir danken dir für Fleiß und Geduld aller Bäuerinnen und Hirten,
die überall auf Erden ihre Tiere mit Respekt und Liebe betreuen.

Wir danken dir auch für Zufriedenheit und Sinn,
den viele Menschen in ihrer vegetarischen Lebensweise finden.

Saatgut global – Patentrechte und Gentechnik (Symbol „Schale mit Bio-Reis“)

Wir danken dir für die Weisheit, mit der du Bäuerinnen und Bauern
in aller Welt seit Menschengedenken gesegnet hast,

so dass sie fähig waren,
ihre Familien und ihre Völker zu ernähren.

Sei auch künftig der Hüter ihrer Rechte,
damit ihre Kenntnisse und ihr Saatgut
nicht der Gier der Herren des Weltagrarmarktes Opfer fallen,

ihnen und uns allen zum Schaden.

Lass all die nicht müde werden,
die Aussagen und Praxis der Gentechnik
in der Landwirtschaft genau verfolgen,
damit Hochmut nicht vor dem Fall kommt.

Menschenrecht auf Nahrung (Symbol „Paragraphenzeichen“)

Alles, was Recht ist
hat seine Wurzeln in deiner Liebe zu deinem Volk auf Erden.

Deshalb sind wir gewiss,
dass wir das „Menschenrecht auf Nahrung“
als Werkzeug ansehen dürfen,
das du selbst uns in die Hände legst
in unserer Zeit.

Deshalb bitten wir:

verbinde uns selbst und unsere Kirche mit all denen,
die dem Menschenrecht auf Nahrung im Kampf gegen den Hunger
Geltung verschaffen möchten,

durch Landreformen, gerechte Löhne und Erlöse,
gerechte Verträge, menschenfreundliche Entwicklungsmaßnahmen,
Stärkung der Frauenrechte, angemessene Nothilfen

und durch alles, was sonst zu den Pflichten der Regierenden gehört.

„Niemand isst für sich allein“ (Symbol „Kelch und Teller“)

Wir danken dir für die Gemeinschaft an unseren Tischen

und für die Gemeinschaft am Tisch Jesu.;

dafür, dass du uns so geschaffen hast,
mit der Fähigkeit zur Freude am Miteinander
und zur Sorge füreinander, besonders für unsere Kinder.

Um unserer Kinder willen bitten wir:

wecke in uns die Gewissheit dafür,
dass wir an unseren Tischen nicht essen
für uns allein,

sondern in einer Gemeinschaft der Verantwortung und des Schicksals mit allen,
die satt werden werden wollen,
und ihre Kinder satt machen müssen,

damit unser Tun und Lassen
vor dir bestehen kann
und vor den Mitmenschen,
die du nicht weniger liebst als uns.


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Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange mit Avocados vom Baum ihres Schwiegervaters.

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148 € (Spendenbeispiel) Mit 148 € kann zum Beispiel ein Regenwassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen gekauft werden.

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