Der Text ist gemeint als Einladung zur Auswahl.
Er kann insgesamt genutzt werden, wenn z.B. die Predigt das Anliegen der Nagoya-Konferenz aufgegriffen hat. Dann empfiehlt es sich, ihn auf mehrere SprecherInnen zu verteilen.
Als Kernelemente des Textes seien die Absätze I und III empfohlen.
I Wie am Anfang der Schöpfung, so sehen deine Augen auch heute
was nach deinem Willen
geworden ist - und wieder vergangen
bei der Entfaltung des Lebens
und es ist sehr gut – bis heute.
Darum bitten wir für die Frauen und Männer,
die bei der Artenschutz-Konferenz der Vereinten Nationen in Japan
versuchen müssen,
der Zerstörung der Kreisläufe des Lebens,
der Ausrottung ungezählter Arten
durch die Zerstörung ihrer Lebensräume
und am Ende der Selbstzerstörung der Menschheit Einhalt zu gebieten.
II Hilf ihnen und uns, zu beherzigen
dass wir das Leben selbst nicht zu Geld machen können;
dass Körper und Seele zugrunde gehen, wenn wir nicht aufhören,
die Schöpfung zu verwüsten;
dass keine Fabrik und keine Börse uns ersetzen kann,
was die Schöpfung,
- durch Torheit und Gier ruiniert, -
uns nicht mehr geben kann.
III Führe uns zurück auf den Weg des Lebens
der Jesus vertraut war,
als er immer wieder Tiere, Pflanzen und die Zeichen der Natur
zu Gleichnissen des Glaubens wählte
und dadurch ehrte als kostbare Bausteine des Lebens.
IV Wir danken dir für die Sachkunde, den Mut und die Beharrlichkeit derer, die sich weltweit in Initiativen und Organisationen einsetzen
für die Entlarvung von Frevel an der Schöpfung,
für den Schutz von Arten und Lebensräumen
für wirksame Gesetzgebung
für zukunftsfähige Gestaltung unseres Alltags.
Stärke ihnen den Rücken durch die Erfahrung,
dass auch die Kirchen den Weg der Umkehr gehen
mehr noch mit Taten - als allein mit Worten.
V Sei Nachbar und Beistand aller Mitmenschen,
für die Artensterben und Lebensraumzerstörung
schon heute katastrophale Folgen haben:
ehemalige Fischer, Waldbauern, Hirten,
Opfer von Katastrophen der Großindustrien.
Lass sie Erfolge sehen im Kampf um ihre Rechte
und lass ihre Not uns allen zur letzten Warnung dienen.
VI Vor allem bitten wir für die, die wir lieben
und zugleich so gering achten:
unsere Mitgeschöpfe der Tier- und Pflanzenwelt.
Werk deiner Hände – wie wir
mit uns unlösbar verwoben – wie Herz und Wissenschaft bezeugen
zugleich vom Untergang bedroht
als Beute unserer Willkür und Torheit.
Höre ihr Seufzen – dem Artentod nahe,
und komme ihnen zu Hilfe
durch Änderung unseres Sinnes
solange noch Zeit ist.