Du kennst die heftigen Empfindungen,
die der gewaltsame Tod von Osama Bin Laden
in Menschenherzen auslöst:
unvereinbar,
zwischen denen, die ihr Leid, ihre Trauer, ihr Entsetzen
mit diesem Namen verbinden,
und denen, die ihn verehrten als Führer in ihrem „Heiligen Krieg“.
Sprich zu allen Menschen, von deren Gewissen und Vernunft
es nun abhängt,
dass aus den Gefühlen späten Triumphes
und dem wilden Verlangen nach Rache
nicht neues Leid über wehrlose Menschen kommt.
Wir danken dir zugleich für den mühsamen Weg des Rechtes
und besonders für die Fortentwicklung des Völkerstrafrechtes,
die es möglich macht, dass Befehlshabern
der mörderischen Milizen aus Ruanda
nun bei uns der Prozess gemacht wird,
damit unfassbare Gräuel und Massenmorde
in den Bürgerkriegsgebieten des Kongo
nicht länger unbekannt und ungesühnt bleiben.
Dein Wort erinnert uns daran,
dass gutes Recht ein Teil des täglichen Brotes ist
und die größte Hoffnung derer,
die Unrecht und Gewalt zum Opfer fallen.