(A) Gerechter Gott,
du Schöpfer der fruchtbaren Erde,
wecke in uns den Glauben,
der die Hungernden und Armen unserer Tage nicht abspeist
mit den Resten, die von unseren Tischen fallen,
der vielmehr ihre Rechte und ihre Würde stärkt,
so dass Leib und Seele satt werden
und Frieden wachsen kann, wie Weizen und Reis.
(B) Mache unsere Füße sicherer bei den Schritten,
die uns und unsere Mitmenschen
der Gerechtigkeit näherbringen,
die vor dir bestehen kann,
und dem Frieden, der seine Frucht ist.
Hilf uns, die einfachen Einsichten zu beherzigen,
an denen doch die Zukunft deiner Menschheit
und der ganzen Schöpfung hängt:
(C) dass in unseren Abfalleimern und auf unseren Müllhalden
Nahrung für viele Millionen verdirbt;
dass Hunger kein Schicksal ist,
sondern von uns Menschen gemacht wird, fast immer;
dass Arbeiterin und Arbeiter ihres Lohnes wert sind,
auch auf den Feldern der Menschheit, nah und fern;
dass wir den Garten Eden in unseren Tagen
für Sonderangebote und Gaumenkitzel ruinieren,
statt ihn mit Vernunft zu bebauen
und zu bewahren für unsere Kinder.
(A) Darum bitten wir um deinen Segen für die Frauen und Männer
überall auf dieser Welt,
die das „Tägliche Brot für alle“,
das kostbare Menschenrecht, sich zu ernähren,
zu schützen und zu mehren versuchen:
(B) für die Bürgerinitiativen, die Verschwendung, unsinnigem Konsum
und tierquälerischer Fleischindustrie widersprechen;
für alle, die weltweit das Menschenrecht auf Nahrung verteidigen,
gegen Landraub, Hungerlöhne, Dumpingpreise und vielfältige Willkür;
für alle, die das tägliche Brot künftiger Generationen schützen
vor der gierigen und endgültigen Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen;
(C) So bitten wir auch für uns selbst:
Mache unsere Herzen weit,
damit wir verstehen, was wir beten
mit den Worten Jesu: „Unser Täglich Brot gib uns heute!“:
nämlich, dass wir nicht bitten können für uns selbst,
ohne zugleich zu beten und zu arbeiten für alle Menschenkinder.
Die eingefügten Buchstaben sind als Vorschläge für einen SprecherInnen-Wechsel gemeint