Treuer Gott,
Jesus hat uns die Bitte um das tägliche Brot
in den Mund gelegt,
für uns selbst - und für unsere Nächsten, nah und fern.
Deshalb vertrauen wir darauf, dass die Partnerinnen und Partner
unserer Aktion Brot für die Welt nicht auf sich allein gestellt sind,
wenn sie ihren guten Kampf
um das tägliche Brot für all deine Töchter und Söhne
fortsetzen - auch in den kommenden Zeiten,
entschlossen und friedlich,
klug und unter deinem Schutz.
Belebe unseren Geist mit dem Feuer deines Geistes,
damit der Ruf „Satt ist nicht genug“
dabei hilft, Trägheit zu überwinden
und die mühseligen Pfade der Veränderung und der Gerechtigkeit zu betreten.
Fange bei uns selbst an,
damit wir uns nicht zufriedengeben mit einer Welt,
die einen Teil der Hungernden
notdürftig vor dem Tod rettet,
die Millionen Kinder unwiderruflich geschädigt
ins Leben schickt,
in der Mangel und Unterernährung die alltäglichen Begleiter
für Milliarden von Mitmenschen bleiben.
Weil „satt an Kalorien“ nicht genug ist,
bitten wir um deinen Segen
besonders für die Programme und Projekte,
die Menschen in den Stand versetzen,
ihre Kinder, sich selbst und ihre Gemeinschaften
gesund, ausreichend, verlässlich und in Frieden zu ernähren,
vom Ertrag ihrer Äcker, Weiden, Wälder, Gewässer
und von gerechten Löhnen für ihrer Hände Arbeit,
ohne Abhängigkeit von unzuverlässiger
und auf die Dauer entwürdigender Nothilfe.
Wir legen dir alles ans Herz, das im Verlauf der neuen Aktion geschieht,
damit Land gerecht verteilt wird,
damit Äcker und Wälder nicht der Spekulation des Mammon zum Opfer fallen,
damit ermüdete und verdurstete Böden wieder Frucht tragen,
damit Genossenschaften, Gewerkschaften und Kooperativen das Tägliche Brot für alle mehren,
damit Bäuerinnen und Bauern ihr Wissen und ihre Rechte nicht an die Agrarindustrie verlieren,
damit Erwachsene und Kinder reich werden an neuem Wissen und neuem Mut,
damit dem freien Weltmarkt Grenzen gesetzt werden, wo seine Freiheit Menschen in Hunger und Elend stürzt,
damit Arbeiterinnen und Tagelöhner von ihrer Hände Arbeit nicht dahin vegetieren müssen, sondern leben können,
damit wir selbst begreifen und beherzigen, wo wir unseren fernen Nächsten für billiges Geld
Menschenwürde und Gesundheit abkaufen.
Und weil du uns auch nährst mit Freude, nicht anders als mit Brot,
bitten wir dich um kleine und große Feste
an vielen Orten.
Feste, die Menschen feiern vor ihren Häusern,
unter ihren Bäumen, in ihren Kirchen,
weil Leib und Seele satt geworden sind
nach langer Zeit von Unrecht und Mangel.