Fürbitte

Gebet für eine Welt in Angst

Fürbitte für den 9. Sonntag nach Trinitatis, 24. Juli 2016

Nach den neuesten Anschlägen und dem Putschversuch in der Türkei, den Ereignissen um die Präsidentschaftswahl in den USA, dem Brexit und den neuen (alten) nationalistischen Strömungen, in Europa und weltweit wachsen überall Verunsicherung und Frust, die wiederum Gewaltbereitschaft hervorbringen.

Viele empfinden die Lage als bedrohlich, andere auch als hoffnungslos. Die Fürbitten zum Zeitgeschehen bieten heute „nur“ ein allgemeines Gebet für die Menschen in Angst und Verzweiflung, aber auch für uns als weltweite Kirche. Ob sich in den Ereignissen bereits eine neue Welt(un)ordnung abzeichnet oder die Folgen ungehemmter Globalisierung erkennbar werden:.

 

Lasst uns Gott anrufen und um seinen Frieden bitten:

dass die Völker sich immer wieder aufmachen und suchen, was dem Frieden dient,

dass wir in aller Gewalt und allem Schrecken dieser Zeit den Ruf Jesu, seine Feinde zu lieben,

            nur noch ernsthafter hören und seine Stimme unser Herz erreicht,

damit wir zu Werkzeugen seines Friedens werden, in Gemeinde, Stadt und Land,

dass Wahrheit und Barmherzigkeit in die Köpfe und die Worte einkehren,

die gewechselt werden in Ministerrunden und an Stammtischen;

 

Lasst uns Gott anrufen und um seinen Frieden bitten:

Für alle, die in diesen Monaten Menschen durch Gewalt und Unrecht verloren haben,

dass wir die Gewissheit haben, dass Gott uns Menschen wie eine Mutter tröstet,

dass wir selbst uns aufmachen zu denen, die voller Angst und Schrecken sind,

dass Gott unsere Herzen, Mund und Hände bereit macht,

zerbrochene Gemüter zu heilen und den Glauben Jesu

an einen barmherzigen Gott und Vater aller zu bezeugen;

 

Lasst uns Gott anrufen und um seinen Frieden bitten:

Für alle, die durch die Entwicklungen der letzten Zeit in die Arme von

Menschen laufen,

die alles nur schwarz-weiß sehen und dabei Recht und Gerechtigkeit verachten,

dass sie und wir alle der Versuchung widerstehen, in den einfachen Parolen Lösungen zu sehen,

die uns nur weiter entfernen vom Frieden, unserem kostbarsten Gut,

damit bei aller Unvollkommenheit des Rechtsstaates und der Demokratie

uns die Freiheit der Gedanken und der Rede erhalten bleibt.

 

Lasst uns Gott anrufen und um seinen Frieden bitten:

dass die Menschenrechte Recht bleiben für alle und überall und niemand sie ungestraft verletzt;

dass alle, die sich tiefe Sorgen um die Zukunft machen,

um die eigene oder die der Kinder und Kindeskinder,

den auferstandenen Christus vor Augen haben mögen,

als Zeichen neuen Lebens und einer Zukunft,

in der alle miteinander am Tisch sitzen

wenn Gott das Reich des Friedens errichtet.


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Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange mit Avocados vom Baum ihres Schwiegervaters.

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