Weil du uns siehst,
wie du Hagar gesehen hast in der Wüste,
allein gelassen und verjagt, verzweifelt und am Ende,
so blicke auf alle, die auf dem Weg sind:
auf die in der inneren Wüste,
der Leere und dem Gefühl der Sinnlosigkeit,
inmitten persönlichen Versagens und Enttäuschungen:
gib ihnen vom Brot des Lebens und dem Kelch deines Heils
in den vielen Veranstaltungen, der Musik und den Gesprächen
sieh auch auf die voller Hoffnung und Glauben,
gib ihnen die Gewissheit, dass du der Anfänger und Vollender bist,
und lass sie und uns dankbar bleiben für die guten Zeiten,
in denen wir im Frieden und Sicherheit leben durften.
Sieh auf die, die nach Gerechtigkeit rufen,
in Somalia, dem Sudan und Kenia,
für die Hunger und Durst die tägliche Gefahr sind,
deren Kinder sterben und deren Tiere verenden,
weil die Dürre und der Krieg ihnen alles nimmt,
was sie zum Leben brauchen.
Gib ihnen ihre Speise zu seiner Zeit,
aber füge unsere Hände und Geldbeutel in deinen Plan,
damit die wieder leben können, die allein gelassen sind auf ihrem Weg.
Wenn alle Welt nach Wittenberg eilt und den Reformator feiert,
so erinnere uns doch daran,
dass deine Kirche weltweit neu werden muss,
damit sie das Wort des Lebens ausrichtet an alles Volk,
nicht nur an die auf den Elbwiesen in der Feststimmung,
sondern in allen Kulturen und Traditionen,
vor allem aber im täglichen Kampf um das Leben,
um Recht und Barmherzigkeit,
die dein Evangelium uns gibt und von uns fordert, jeden Tag neu.