Wir sollen uns nicht sorgen,
womit wir uns kleiden!
Lass das Wort Jesu,
das uns freimachen will,
genauso kräftig werden für die,
die unsere Kleider herstellen.
Was längst als untragbares Unrecht erkannt ist,
was an Worten und Gutachten ausgetauscht
und was immer vereinbart wird:
Lege du es selbst auf die Waage,
damit sie sich zugunsten derer senkt,
die krank werden und sind,
die oft genug sterben, nur um unsere Kleider zu nähen.
Weil wir gewiss sind,
dass du auf ihrer Seite stehst und ihr Recht einforderst,
bitten wir dich:
Segne alle, die sich heute ernsthaft um Gerechtigkeit bemühen,
hier bei uns im Textilbündnis,
vor allem aber in den Elendsfabriken
(in Vietnam, China, Pakistan, Laos oder Kambodscha),
wo ihr Einsatz als Gewerkschafter und Menschenrechtler so oft lebensgefährlich ist
oder ihre Existenz vernichten kann.
Gott aller Gnade,
lass die geknechteten Frauen und ihre Familien leben,
durch mutige Schritte auf unserer Seite in diesem Jahr,
damit auch die heute Geschundenen Tage sehen,
in denen die Schönheit ihrer Kleider
sie selbst schön macht wie die Lilien auf dem Felde.
Weil Gerechtigkeit eingezogen ins Land.
Das so genannte Textilbündnis, in dem Beteiligte aus Industrie, Handel, Politik und Zivilgesellschaft auf der Suche u.a. nach neuen verlässlichen Produktionsbedingungen und fairen Mechanismen in der Textilbranche zusammengeschlossen sind, muss aus Sicht der Zivilgesellschaft in 2019 endlich konkrete Ziele erreichen. Vor allem existenzsichernde Löhne und wirksamen Schutz gegen willkürliche Entlassungen, aber auch der Arbeitsschutz stehen weiter oben auf der Liste. Gleichzeitig hat das Urteil im Verfahren gegen KIK eklatante Mängel in der deutschen Gesetzgebung offengelegt.