Bewahre du, Gott, alle Menschen, die für Recht und Freiheit weltweit einstehen,
sei ihnen nahe in den Stunden der Angst,
dort wo sie wegen ihres Einsatzes für die Rechte aller
verfolgt, unterdrückt, schikaniert und sogar getötet werden.
Lass in ihrem Kampf für die menschliche Freiheit und Würde
das Antlitz Jesu scheinen, der als Geschundener und um seine Rechte Betrogener
das Leiden wählte, an dessen Ende Neues entstand und alles veränderte.
Schenke denen, die im Kampf für andere ihr Leben riskieren,
wirklichen Trost und Ermutigung, die sie festhalten lassen an dem,
was ihr Gewissen ihnen sagt.
Lass sie die Stimme Jesu neu vernehmen,
der sie zu Schwestern und Brüdern ernannt hat,
weil sie in allem die zuerst geliebten Töchter und Söhne Gottes sind,
an denen er Wohlgefallen hat.
Brot für die Welt hat gemeinsam mit dem Netzwerk CIVICUS in dieser Woche den Atlas der Zivilgesellschaft vorgestellt. Er enthält den Nachweis, dass es um die Bürgerrechte weltweit nicht zum Besten bestellt ist. Vor allem Frauen und Frauenorganisationen haben unter staatlicher Repression und Verfolgung zu leiden, aber auch alle, die Rechte als Zivilgesellschaft einfordern. Gegenüber letztem Jahr hat sich der Prozentsatz an Menschen, deren Rechte staatlich geschützt bleiben, wiederum verschlechtert. Was bislang als ein Wesensmerkmal von Ländern des Südens und des Ostens schien, erweist sich zunehmend auch in Europa als Problem: Nur eine funktionierende und frei agierende Zivilgesellschaft kann einem Staat menschliche Züge verleihen und sie garantieren und so zu Gerechtigkeit und Frieden verhelfen.