Fürbitte

Für Menschen, die fast keine Stimme mehr haben

Fürbitte für den 4. Sonntag nach Ostern, Kantate, 10. Mai 2020

 

 

„Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder.“ Psalm 98,1 -

Wochenspruch

Lebendiger Gott,

am Sonntag Kantate erinnern wir uns,

dass du Wunder tust.

Vieles ist anders in diesem Jahr der Corona-Pandemie.

Zum gegenseitigen Schutz

ist es in den weltweiten Kirchen des gemeinschaftlichen Singens eine liedlose Zeit.

Aber wir sind nicht stumm,

sondern erbitten mit unseren Stimmen dein Nahesein und Trost,

mit dem du uns zu einer großen Familie einst.

Das ist ein Wunder in dieser Zeit über alle Grenzen,

Ausgangssperren und Kontaktverbote hinweg.

 

Lebendiger Gott,

wir erbitten dein Erbarmen für Menschen und ganze Nationen,

die ein Leben in Würde führen wollen,

aber kraftlos und innerlich zerbrochen sind,

weil sie nicht gehört und gesehen werden.

Wir legen Dir besonders ans Herz:

 

- Kinder, die von ihren Familien getrennt allein auf der Flucht sind. Kein Lied wiegt sie in den Schlaf– lass sie deine Stimme hören.

 

- kranke Menschen, die auf schmerzstillende Mittel warten, auf Brot und Wasser. Kein Liebeslied erklingt für sie - höre ihren stummen Schrei. 

 

- Menschen, deren Lebensgrundlage von der Heuschreckenplage zerstört und bedroht ist. Noch ist die Katastrophe kein Weckruf für die Weltgemeinschaft zum Handeln - höre ihre verzweifelten Klagen.

 

- Menschen in den Kriegsgebieten, die durch Bombenabwürfe und Gewehrschüsse verwundet und getötet werden. Keine Friedenshymne ertönt für sie – erhöre ihr Flehen nach Frieden.

 

- Einsatzkräfte, die auf Rettungsbooten, in Krankenhäusern, Pflegeinrichtungen das Rufen der leidenden Menschen hören und ihnen zu Hilfe eilen. Außer Atem sind sie – erquicke sie mit deinem Odem.

 

- Christinnen und Christen, die sich nur heimlich und unter Gefahr treffen können, die verfolgt werden. Kein Lied dürfen sie anstimmen, noch nicht einmal Melodien summen – erhöre ihre Gebete.

 

- Männer und Frauen, die sich weigern, Militärdienst zu leisten oder im Krieg zu kämpfen. Sie sind nicht als Stimme für den Frieden anerkannt, sondern sie sollen mundtot gemacht werden – höre ihre Stimme, damit erkannt wird, Krieg soll nach deinem Willen nicht sein.

 

Lebendiger Gott,

an dein Herz legen wir alle diese Menschen,

die deine geliebten Kinder und unsere Geschwister sind.

Auch wir hören ihr Seufzen und Klagen in der Nähe und Ferne.

Lass uns nicht stumm sein.

Wir bitten:

Schenk uns Weisheit,

schenk uns Mut, für die Ängste, für die Sorgen, für das Leben heut und morgen.

 

(15. Mai, Internationaler Tag der Kriegsdienstverweigerung. Seit 1983 nutzen Friedensgruppen in der ganzen Welt den Tag, um Solidarität mit Kriegsdienstverweigerinnen und Kriegsdienstverweigerern auszudrücken und jene bekannt zu machen, die im Gefängnis sind.)


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Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange mit Avocados vom Baum ihres Schwiegervaters.

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