Fürbitte

Barmherzigkeit und Vergebung schaffen Gemeinschaft unter Menschen

Fürbitte für den Sonntag Reminiscere, 28.02.2021

Tansania in der Corona-Krise

Tansanias Präsident Magafuli hat im Mai 2020 festgelegt, dass sein Land als coronafrei zu bezeichnen sei. In der Tat hat es bis Anfang November in nahezu allen Landesteilen keine Anzeichen von Erkrankungen und Todesfällen gegeben (der Autor dieser Fürbitten war selbst im Oktober im ganzen Land unterwegs).

Jetzt hat Magafuli erstmals, nach einem dramatischen Anstieg der Infektionszahlen und vielen Toten eingeräumt, dass Covid-19 ein ernsthaftes Problem für Tansania darstellen könnte. Getestet und gezählt wird immer noch nicht. Die sehr umstrittenen Wahlen im Oktober 2020 könnten zu weiteren Spaltungen der Gesellschaft führen, vor allem, weil die notwendigen Maßnahmen viel zu spät erfolgen. Das gilt auch für eine dringend erforderliche Impfstrategie. Inzwischen sind sogar etliche hohe politische Verantwortliche an Covid-19 gestorben. Dennoch sind nur vage Anzeichen sichtbar, dass die Regierung sich der Bedrohung der Menschen ernsthaft annimmt.

 

Wir bringen vor dich, ewiger Gott,

die Vielen, die seit Beginn der Pandemie an den Folgen gestorben

oder durch schwere Krankheit auf lange Zeit gezeichnet sind.

Du bist der Trost aller, die trauern,

die Hoffnung derer, die mit allen Folgen leben müssen

und die Kraftquelle für alle, die erschöpft und mutlos geworden sind.

 

Heute bitten wir dich besonders für deine Menschen in Tansania,

von denen sich die meisten noch vor kurzem sicher wähnten,

weil es lange keine Anzeichen gab,

und die nun einem so starken Anstieg von Erkrankungen und Todesfällen ausgeliefert sind.

Weil so oft das Gebet in der politischen Debatte missbraucht wurde,

weil der Präsident Magafuli so lange alle geleugnet hat,

was international unbestritten und anerkannt ist,

 

rufen wir nun dir, Lebendige und Schöpferin des Lebens:

Erbarme dich der neu Erkankten und Bedrohten,

aller, die aus Angst noch immer schweigen oder das Notwendige unterlassen,

aber auch der verstockten Herzen der Machthabenden,

damit sie frei werden, endlich verantwortlich zu handeln,

zum Wohl der Menschen und als Zeichen der Hoffnung für alle.

 

Uns aber bewahre vor allen falschen Behauptungen und Anschuldigungen,

sei es aus Unwissen

oder aus der bei uns immer noch vorhandenen Überheblichkeit

gegenüber afrikanischen Ländern und Menschen,

die uns gerade im Umgang von Krankheit und Tod so viel voraushaben.

 

Neue Ebola-Fälle in Guinea und der Demokratischen Republik Kongo

In Westafrika und im Ostkongo sind erneut Ebola-Fälle nachgewiesen worden. Das verglichen mit Covid-19 weitaus aggressivere und tödlichere Virus stellt eine immense Bedrohung für Menschen dar, die keine funktionierende Gesundheitssysteme kennen und wo selbst medizinisches Personal nicht nur mit Schutzkleidung und Desinfektionsmitteln ausgestattet werden, sondern in die richtigen Schutzmaßnahmen eingeführt werden muss.

Als Skandal darf allerdings bezeichnet werden, dass weltweit gegenwärtig nur ca. 7000 Impfdosen zur Verfügung stehen, die nun eigentlich großflächig verimpft werden müssen, aber nicht einmal für die Pflegenden und das medizinische Personal reichen. Viele Verantwortliche fragen sich natürlich, was wir aus dem letzten Jahr Pandemie wirklich gelernt haben

 

Du, Gott, siehst deine Menschen wie deine ganze Schöpfung

und freust dich am Leben aller,

weil du selbst Leben bist, in seiner ganzen Fülle.

 

Wir bitten dich für unsere Schwestern und Brüder,

die in Guinea und im Kongo nun wieder in Angst leben,

bedroht durch Krankheiten und Epidemien, denen sie schutzlos ausgeliefert sind,

wie jetzt durch den neuen Ausbruch von Ebola.

Lass alle, die im Umfeld der neu Infizierten leben und arbeiten,

spüren, dass Andere an Ihrer Seite und hinter ihnen stehen,

ihre Sorgen und Ängste ernstnehmen und tun,

was in Ihrer Macht steht, um Leben zu retten und zu bewahren.

Wir danken dir für alle Unterstützung und allen Einsatz,

mit denen aus anderen Teilen der Welt Hilfe geschieht;

 

Im Angesicht der Gefahr rufen wir zu dir,

dass Menschen aufwachen und die Mächtigen allerorts

die vielfältigen Bedrohungen endlich ernstnehmen,

die durch den rücksichtslosen Umgang mit der Natur entstehen

und so viel aufs Spiel setzen.

 

Du allein weißt, was kommt, du allein kannst uns alle retten,

hier wie dort, darum bitten wir erneut:

Gedenke, Gott, deiner Barmherzigkeit,

erbarme dich unser, hilf uns heraus!

 

 

Gebet für verfolge Christ*innen weltweit

 

Wir bitten heute an diesem Sonntag:

Öffne unsere Augen und Ohren,

für die Angst und die Klagen der vielen Menschen,

die dir im Namen Jesu Christi dienen und dich bekennen,

missachtet, verfolgt und oft sogar getötet, so viele weltweit.

 

Mach uns empfindsamer für alle Opfer von Nachstellungen und Verfolgungen,

die im Namen eines Gottes oder Befehlshabern aller Art begangen werden,

gib uns den Mut und die Zuversicht, Zeugen deiner Wahrheit zu bleiben,

die uns lehrt,

dass niemand deinen Namen für Gewalt und Unrecht missbrauchen darf,

weil der Name Jesu Christi auf immer für Recht und Gerechtigkeit steht,

für Liebe und Gemeinschaft unter allen Menschen.

 

Gedenke du, Gott, deiner verfolgten Menschen,

die sich Christen und Christinnen nennen,

wie du auch die Verfolgten aller Religionen und Überzeugungen in deinem Herzen trägst,

damit wir jetzt schon mit allen Völkern und Nationen

gemeinsam deinen Namen ehren und dich loben,

und so die Erde zu einem Ort machen,

auf dem wir alle leben können, in Frieden und in der Fülle,

die du uns täglich schenkst.


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Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange mit Avocados vom Baum ihres Schwiegervaters.

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148 € (Spendenbeispiel) Mit 148 € kann zum Beispiel ein Regenwassertank mit 2.000 Liter Fassungsvermögen gekauft werden.

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