Zum Predigttext der Perikope Römer 8,26-30
Gott,
heute ist wieder ein Tag, an dem wir eigentlich nicht wissen, wie wir beten sollen.
Die Worte, die wir machen, sind nichts im Vergleich zu dem,
worum wir in dieser Welt bitten sollten,
nichts gegenüber unserer Sehnsucht,
bei einigen klein und heimlich,
bei anderen groß und brennend,
doch immer da.
Gott, wir möchten uns wagen,
dir unsere Sehnsucht zu bringen.
Sie hat oft keine Worte.
Deshalb bitten wir dich mit den kleinen Worten,
die uns bleiben,
um alle unsere Brüder und Schwestern,
die unsere Schuld, unseren Unfrieden und unsere Gier
auf ihren Schultern tragen.
Wir haben kaum mehr Worte übrig für den Krieg in unserer Nachbarschaft,
der nicht enden will und der so viel Leid mit sich bringt
und noch so viel Leid nach sich ziehen wird.
Wir legen dir unsere Sehnsucht nach Frieden mit unseren Seufzern an dein Herz.
Wir finden kaum Worte dafür,
was sich abzeichnet an vielen Enden der Welt,
an den Hunger, den Rückschritt vom schon Erreichten,
an das neue Elend, das vor allem die Menschen der Südhalbkugel trifft.
Wir legen dir diese für uns schwer aushaltbare Rückkehr des Hungers
mit unseren Seufzern an dein Herz.
Hilf unserer Sehnsucht auf mit deinem Geist,
stärke und ermutige die,
die helfen und die,
die Sehnsucht nach Besserem haben,
aber nicht wissen,
wie sie diese Sehnsucht ins Leben bringen können.
Sende deinen Geist neu in unsere Welt,
damit wir endlich begreifen können,
wie wir unsere Sehnsucht in die Erde pflanzen,
die uns alle trägt,
damit sie als Baum des Lebens aufgeht.