Fürbitte

Ukraine, Sorge um Nahrungsmittelknappheit, Kürzung des Entwicklungsetats

Fürbitte für den Sonntag Lätare, 27. März 2022

Wochenspruch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht (Johannes 12,24).

Das Thema des Sonntages Lätare ist: Freude und Trost in der Mitte der Passionszeit, Hoffnung leuchtet auf, auch in dunklen Zeiten.

Alttestamentliche Lesung: Jesaja 54, 7-10: Gottes Gnade ist allezeit beim Volk Israel, auch wenn Berge, Hügel und die ganze Welt ins Wanken kommen.

Epistel und Predigttext: 2. Korinther 1,3-7 Trost in Bedrängnis und Leiden.

Evangelium: Johannes 12, 20-24 Das Weizenkorn muss sterben, um Frucht zu bringen.

Sprecher/in: Über vier Wochen dauert der mörderische Krieg Russlands in der Ukraine nun schon an. Dadurch sind in kurzer Zeit schon unvorstellbar viele Menschen getötet oder schwer verletzt worden. Die russische Armee greift mit großer Brutalität Wohnhäuser an sowie Theater und andere Zufluchtsorte. In Mariupol und anderen Städten ist ein Großteil der Häuser und der Infrastruktur zerstört, die Menschen sitzen fest, haben kaum noch Lebensmittel, Trinkwasser, Medikamente oder einfach nur ein Dach über dem Kopf, ihr Leben ist akut bedroht. Sie sind rund um die Uhr dem Bombenterror ausgeliefert. Trotz alledem bewahren Menschen ihren Mut, helfen und unterstützen einander.

Liturg/in: Gott der Barmherzigkeit, wir erschrecken vor dem unvorstellbaren Leiden der Menschen in der Ukraine durch Bomben, Blockade und Zerstörung. Die Welt, wie sie sie kannten, ist zerbrochen. Lass sie Zeichen der Mitmenschlichkeit und Unterstützung sehen, lass sie erfahren, dass deine Gnade auch in diesen dunkelsten Zeiten nicht von ihnen weicht.

Gemeinde: Taize-Lied „Nada te turbe“, z.B. Singt Jubilate, EG-Beiheft der EKBO, 145

Sprecher/in: Millionen Menschen mussten ihr Zuhause verlassen und sind auf der Flucht, innerhalb der Ukraine, in Polen, der Slowakei, in Ungarn und Moldau, mittlerweile in ganz Europa, auch bei uns.

Liturg/in: Gott des Trostes, wir sind erschüttert, angesichts der Millionen von Menschen, die ihre Heimat und ihre Liebsten verlassen mussten, voller Unsicherheit, ob es ein Wiedersehen gibt, voller Ungewissheit, ob am Ende ihres Weges gute Orte sein werden. Sei bei ihnen und schenke, dass auf ihr reichliches Leiden reichlich Trost folge. Mach uns alle zu deinen Werkzeugen, damit dies gelinge.

Gemeinde: Taize-Lied „Nada te turbe“

Sprecher/in: In Russland protestieren zahllose Menschen auf vielfältige Weise unter Einsatz von Freiheit und Leben gegen diesen grausamen Krieg. Sie stellen sich mutig gegen die Propaganda der Regierung, die auch von Teilen der russisch-orthodoxen Kirche vertreten wird.

Liturg/in: Gott der Wahrheit, mit Bewunderung schauen wir auf Menschen in Russland, die die Lüge beim Namen nennen und für Jahre ihre Freiheit opfern und ihr Leben riskieren. Wir bitten dich für sie, in all ihrer Bedrängnis und ihrem Verlassensein in der Gefangenschaft, schenke ihnen Geduld und lass sie deine Barmherzigkeit und deine Nähe spüren. Segne ihr Tun und hilf, dass durch sie die Wahrheit bekannt werde.

Gemeinde: Taize-Lied „Nada te turbe“

Sprecher/in: Viele Menschen machen sich große Sorgen um die Ernährungssicherheit von Ländern im globalen Süden, besonders Ostafrikas, aufgrund des Krieges in der Ukraine. Russland und die Ukraine sind sehr wichtige Exporteure von Getreide, das durch die Sanktionen einerseits und durch die Zerstörung andererseits den Märkten fehlen wird.

Liturg/in: Jesus Christus, der du das Brot des Lebens bist, schenke uns und allen Menschen das Vertrauen, dass du uns genug zum Leben gibst. Lass uns achtsam und genügsam mit den reichen Schätzen deiner Erde umgehen und hilf, sie so zu teilen, dass für alle genug da ist.

Gemeinde: Taize-Lied „Nada te turbe“

Sprecher/in: 100 Milliarden Euro zur Verteidigung werden in Deutschland zusätzlich zur Verfügung gestellt, gleichzeitig aber soll der Entwicklungsetat gekürzt werden. Das ist für viele unverständlich. Die Ukrainekrise wird zu einer angespannten Ernährungslage in vielen Weltregionen führen. Deswegen werden zusätzliche Mittel für die humanitäre Nothilfe gebraucht, ebenso wie zur Umstellung auf nachhaltige kleinbäuerliche Landwirtschaft. Denn sie bietet längerfristig Perspektiven zur Unabhängigkeit vieler Länder von solchen Großexporteuren und macht sie krisenfester.

Liturg/in: Gott, der du Frieden ausbreitest wie einen Strom, ohne Trinken und Essen können wir nicht sein, wir nicht und Menschen in aller Welt nicht. So bitten wir dich: bewege die Herzen aller Menschen mit Entscheidungsgewalt, lass sie Geldmittel so platzieren, dass sie allen Menschen zum Segen gereichen.

Gemeinde: Taize-Lied „Nada te turbe“


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Kleinbäuerin Claudine Hashazinyange mit Avocados vom Baum ihres Schwiegervaters.

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