4. Sonntag nach Ostern „Kantate“
Evangelium: Lukas 19, 37-40: Beim Einzug in Jerusalem nach der Erzählung des Lukas stimmt die Menge der Jünger:innen ein in den Lobgesang der Engel aus der Weihnachtsgeschichte. Der Lobpreis des sanftmütigen Königs auf dem Esel ist gleichzeitig ein Protestruf gegen alle ungnädigen Machthaber und Despoten. Der Satz „Wenn diese schweigen, werden die Steine schreien,“ nimmt die Prophetenklage Habakuk 2,11 auf.
Epistel und Predigttext:
Kolosser 3, 12-17: beschreiben einen Lebensstil, der der unverdient geschenkten Gemeinschaft mit Jesus Christus entspricht. Er besteht aus dem gnädigen Umgang miteinander, der den Frieden innerhalb seines Leibes wahrt. Und er besteht in der Wertschätzung der Worte Jesu und dem dankbaren Lobpreis seines Namens. Daran wird die Gemeinschaft der Jesusjünger:innen auch von außen erkannt, und das ist ihr hörbarer Beitrag zum Frieden in der Welt.
Der verstummte Gesang der christlichen Gemeinde
Du Gott Israels und Vater Jesu Christi,
wir klagen Dir,
dass der Gesang der christlichen Gemeinden
durch die Maßnahmen zum Infektionsschutz so stark gelitten hat.
Auch säkulare Chöre und Musikgruppen sind verstummt.
Konzerte werden immer noch verschoben oder abgesagt.
Lass die Menschen in unserer Gesellschaft wieder neu Orte finden,
um miteinander zu singen.
Gib den christlichen Gemeinden den Mut,
ihre Stimmen neu zu erheben,
damit von Deinen Taten erzählt
und dem Frieden in der Welt gedient wird.
UNO-Missionen und Söldnertruppen in Afrika (Mali, Zentralafrika)
Du Gott Israels und Vater Jesu Christi,
wir klagen Dir,
dass Militärregime und Despoten in Mali und Zentralafrika
sich verstärkt ausländischer Söldnertruppen bedienen,
um ihre Herrschaft zu sichern.
Sie setzen die Zivilbevölkerung grausamer Willkür aus
und lassen UNO-Friedensmissionen ins Leere laufen.
Lass die Staaten und Zivilgesellschaft
zusammen mit der UNO Wege finden,
dem Recht der Menschen gegenüber der Gewalt der Machthaber
zum Sieg zu verhelfen.
Lass die Stimmen der Menschen Gehör finden und die Waffen schweigen.
Erschwerung des täglichen Lebens durch Teuerung
Du Gott Israels und Vater Jesu Christi,
wir klagen Dir,
dass die Verteuerung der Lebenshaltungskosten
Haushalte und Familien in Bedrängnis bringt
und dass das Einkommen in sozialen Berufen
oft in keinem Verhältnis mehr zu den gestiegenen Arbeitsbelastungen steht.
Wir bringen Dir die Ratlosigkeit der Verantwortlichen,
die gerechte Bezahlung der Angestellten zu gewährleisten
und gleichzeitig alle anderen Herausforderungen in der Krise zu stemmen.
Wir bitten Dich um den Willen zur Umgestaltung unseres Wirtschaftens,
damit Erträge gesellschaftlicher Arbeit weniger auf privaten Konten,
sondern in öffentlichen Kassen landen
und wir diese Krise als wirkliche Chance
auf etwas mehr Gerechtigkeit im eigenen Land nutzen können.