Die Fürbitte nimmt Bezug auf liturgische Texte des Sonntages: auf den Wochenspruch: „Heile du mich Herr, so werde ich heil“ (Jeremia 17,14), die Epistel vom Gebet für Kranke (Jakobus 5, 13-16) und das Evangelium von der Heilung eines Gelähmten (Markus 2, 1-12)
Sprecher*in
Unsere Welt ist krank von Kriegen und Konflikten. Der Angriff der Hamas auf Israel schockiert uns. Wir trauern um die weit über tausend Opfer dieses terroristischen Akts. Wir erschauern über das Ausmaß der sinnlosen Gewalt. Mit Sorge und Erschrecken sehen wir auf die weitere Eskalation der Gewalt. Das Heilige Land kommt nicht zur Ruhe. Friede ist kaum in Sicht. Shalom, Salam in seiner umfassenden Form ist so weit weg, dass er einer Utopie gleicht.
Liturg*in:
Gott des Friedens, schenke Heilung in diesen dunklen Zeiten: Sei bei allen Opfern der Gewalt, verbinde ihre Wunden und stärke die Helferinnen und Helfer. Schenke Trost denen, die Angehörige verloren haben. Schenke ihnen Kraft. Wende die Herzen derer, die diesen Krieg befeuern. Bewahre die Länder in der Region vor einem Überspringen des Hasses. Schenke Gemeinschaft, hörende Ohren und sehende Augen, wo ganze Gruppen von Menschen aufgehört haben, miteinander zu reden und keine gemeinsamen Lösungen mehr sehen.
Liedvers: Kyrie eleison.
Sprecher/in:
In vielen weiteren Gegenden der Welt herrschen Krieg und Gewalt. Menschen fliehen aus Berg Karabach, zwischen Serbien und Kosovo drohen neuerliche Kämpfe. Seit über anderthalb Jahren tobt der Krieg Russlands gegen die Ukraine und, raubt täglich menschliche Leben und Gesundheit, gefährdet weltweit Stabilität und Nahrungsmittelsicherheit. Der Westen hat Glaubwürdigkeit verspielt in den letzten Jahrzehnten, durch Benachteiligung anderer Länder im Welthandel, durch viele moralisch fragwürdige Kriege. Darum stoßen seine Mahnungen gegen das Morden in der Ukraine in vielen Teilen der Welt auf wenig Resonanz.
Liturg*in:
Treuer Gott, mache unsere Welt gesund. Hilf uns, Menschen zu verstehen, die wir als Feinde sehen, lass tief zerstörte Beziehungen heil werden und Menschen einander sehen mit ihren Bedürfnissen. Sei bei allen Menschen, die im Krieg versehrt oder getötet werden oder ihre Lieben verlieren und ihr ganzes Hab und Gut. Wo immer Menschen Leid über andere Menschen bringen, lass sie dieses Leid selbst sehen und spüren und hilf ihnen, es zu überwinden. Lindere die Schmerzen des Krieges, gib, dass tief zerstörte Landschaften und Städte wieder erblühen können.
Liedvers: Kyrie eleison
Sprecher*in:
Am vergangenen Wochenende erschütterte ein verheerendes Erdbeben Afghanistan. Die Menschen dort, insbesondere die Frauen, leiden unter Unterdrückung und unter massivsten Menschenrechtsverletzungen. Nun müssen sie auch noch mit den Folgen dieser Katastrophe zurechtkommen. Mehr als 2000 Menschen sind ums Leben gekommen. Über 2000 Menschen wurden verletzt, tausende sind obdachlos geworden, ganze Dörfer wurden zerstört.
Liturg/in:
Gütiger Gott, schenke Heilung den Opfern der Katastrophe. Stärke die, die an Leib und Seele verletzt wurden, etliche womöglich für immer gezeichnet von ihren Verletzungen. Lindere den Schmerz derer, die von den schrecklichen Bildern verfolgt werden. Stehe denen bei, die kein Obdach mehr haben und die ihr ganzes Hab und Gut verloren haben. Tröste alle, die liebe Menschen verloren haben, segne die Arbeit aller, die an den Orten der Zerstörung humanitäre Hilfe leisten. Und lass uns alle angesichts des Ausmaßes des Leids nicht abstumpfen und nicht müde werden mit unseren Gebeten für die Leidtragenden.
Liedvers: Kyrie eleison
Sprecher*in
Gottes Schöpfung, unsere Erde und viele ihrer Lebensräume sind schwer erkrankt; durch ihre außergewöhnliche Erwärmung aufgrund von menschlichem Einfluss. Das Meer verschlingt tiefgelegenes Land, Starkregen und Hitze zerstören Dörfer und Landwirtschaften. Menschen verlieren ihre Lebensgrundlagen. Spannung und Konflikte um Ressourcen nehmen zu. Unser Lebensstil fußt noch immer allzu sehr auf zügelloser Entnahme von natürlichen Ressourcen, anstatt auf natürlichen Kreisläufen. Beherzte Maßnahmen zur nachdrücklichen Reduzierung von Treibhausgasen scheitern an politischem Widerstand.
Liturg*in:
Treuer Gott, wir leben aus deiner Vergebung. Rechne uns den Schaden nicht zu, den wir deiner Schöpfung zufügen. Erbarm dich unser, mache uns gesund und führe uns auf heilsame Wege neuen Lebens, im Einklang mit deiner Schöpfung. Schenke uns Umkehr und Buße, wo wir die Schätze deiner Erde ausbeuten und zerstören. Schenke uns Vertrauen in dich und in deine Güte. Lass uns Wege heileren Lebens suchen, in gemeinsamem Gebet, im aufeinander Hören, im Gespräch. Füge uns ein in den Einklang mit deiner Schöpfung und gib uns Zuversicht, dass du für uns sorgst und wir die Fülle haben, auch dann, wenn wir einfacher leben.
Liedvers: Kyrie eleison