Die Fürbitten nehmen Motive aus der alttestamentlichen Lesung (Jesaja 42,1-9) auf.
Gott, du kommst leise und sanft in die Welt –
nicht mit Schreien und Rufen.
Und doch müssen wir unsere Stimmen erheben.
Im letzten Jahr sind 2368 Menschen im Mittelmeer gestorben.
Ihre Rufe und ihre Schreie sind für viele zu einem Rauschen geworden.
Gib uns den Willen, den Mut und die Kraft,
immer wieder auf dieses Unrecht hinzuweisen
und die Verantwortlichen an ihre humanitären Verpflichtungen zu erinnern.
Jeder dieser 2368 Menschen war dein Geschöpf.
Gott, du trägst in Treue das Recht hinaus,
selbst wenn es nur ein glimmender Docht im Dunkeln
oder bereits gebeugt und gebogen ist.
In Südkorea wird um das Recht gerungen.
Etliche Menschen tragen es mit Wut und Hoffnung und Angst auf die Straße
und pochen auf seine Einhaltung.
Lass ihre Stimmen durchdringen zu den Verantwortlichen,
dass auch sie sich von Recht und Gerechtigkeit
statt von persönlichen Machtinteressen leiten lassen.
Gott, du führst Menschen aus Gefängnissen und finsteren Kerkern ins Leben.
In Syrien tasten sich viele Schritt für Schritt ins Tageslicht vor,
die dunklen Jahre wie ein Schatten hinter sich.
Sei denen nahe, die Angst vor weiterer Unterdrückung habe,
mache ihre Stimmen laut.
Du verheißt, dass Neues möglich ist.
Erfülle die Herzen aller Syrerinnen und Syrer mit Träumen von einem Land,
das jedem Frieden bietet. Beflügle ihre Sehnsucht mit Mut und Tatkraft.
Leite die internationale Gemeinschaft auf Wege sinnvoller Unterstützung.
Gib denen, die schon längst woanders Wurzeln geschlagen haben,
Halt in der Zerrissenheit ihrer Herzen.
Amen.