Predigttext Psalm 126
Hilf uns, Ewige, in unserer Not,
lass dein Angesicht in all unserer Angst über uns leuchten,
damit uns die großen Bilder wieder erreichen,
mit denen unsere Mütter und Väter
sich und andere durch alle Zeiten hindurch trösten konnten:
Du willst die Tränen von unseren Augen abwischen,
uns trösten wie uns eine gute Mutter tröstet:
Lass über uns das Licht deiner Ewigkeit leuchten gerade in diesen Zeiten,
in denen die Angst vor der Zukunft so vielen die Kehle zuschnürt,
lass uns mitten im Elend und in der großen Angst
spüren und sehen, wie du einen neuen Himmel
und eine neue Erde schaffst – mitten unter uns.
Mach unser Herz bereit, über das Geschehen des Tages hinaus
dein Kommen zu sehen, deine Freundlichkeit
und deine Wahrheit zu spüren,
erlöse auch heute nicht nur die Gefangenen Zions,
sondern schenke uns auf Neue den Glauben an die Zukunft,
in der kein Leid mehr ist und keine Träne mehr fließt.
Mach uns bereit, zu tun, was Menschen tröstet und verbindet,
damit wir dem Frieden eine Chance geben
und dem Leid so vieler Menschen begegnen können.
Lass einen Lichtstrahl deiner Ewigkeit in unser Leben fallen,
verleih uns Frieden gnädiglich!
Erinnerung an die Kongokonferenz von 15. November 1884 bis zum 26. Februar 1885 in Berlin
Wir bitten dich für alle, die in Afrika auch heute noch unter
den Folgen des tödlichen Handelns unserer Väter
während der Kongokonferenz vor 140 Jahren zu leiden haben.
Sieh doch barmherzig auf die vielen Völker im Süden,
ausgebeutet und doch in so vielen Lebensdingen stärker als wir.
Sei allen denen nahe, die sich gegen die andauernde Ausbeutung
der Menschen in Afrika bis heute auflehnen,
erbarme dich der Millionen Verfolgten und Vertriebenen,
all derer, die durch Krieg und Hunger vom Tod bedroht, ihr Leben retten wollen.
Lass das Unrecht unserer Vorfahren nicht auf uns zurückfallen,
gib Einsicht auf allen Ebenen, auch in den kirchlichen Partnerschaften,
damit wir heute das zurückgeben,
was Menschen geraubt wurde,
an Rohstoffen und Kunst,
an Menschenwürde und Vertrauen.
Gib uns und deinen Menschen auf dem afrikanischen Kontinent,
dass wir geheilt werden können von den tiefen Wunden,
die das Unrecht bei allen hinterlassen hat
und wir eine gemeinsame Zukunft haben
in den Wirren dieser Zeit.
COP 29 in Baku, Aserbeidschan
Wir bitten für die erneuten Beratungen
der Weltklimakonferenz in Aserbeidschan, die heute zuende gehen:
Verleihe uns, dass sich die Vielen, die für Gerechtigkeit eintreten,
trotz allem nicht entmutigen lassen von den viel zu geringen Fortschritten,
die dort erzielt wurden.
So viel Leben, von dir in Liebe geschaffen, ist bedroht und stirbt,
weil wir Menschen nicht genug kriegen können.
Schenke uns, ewiger Gott, die notwendige Einsicht in neue Wege,
auf denen wir gemeinsam die Ziele erreichen können,
die dem Leben deiner ganzen Schöpfung dienen;
hilf uns anzunehmen, dass auch wir uns verändern müssen.
Schenke uns jene Gelassenheit,
die sich täglich neu an dem freuen kann,
was du uns schenkst im Leben,
in unserer Zeit und der kommenden,
allein in deinen guten Händen.