Der Menschensohn ist gekommen zu suchen und selig zu machen alles, was verloren ist (Lukas 19,10).
Zentrales Thema des dritten Sonntages nach Trinitatis ist die Barmherzigkeit Gottes, das Perikopenbuch der EKD bezeichnet ihn als „Sonntag der offenen Arme“. Die Fürbitten nehmen vielfältigen Bezug auf die verschiedenen Ausformulierungen dieses Themas: Gott, der alle unsere Gebrechen heilt (Psalm 103), der wiederbringt, was verloren war (Lukas 15, Evangelium und Predigttext, Gleichnis vom verlorenen Sohn), Gott der nicht das Verderben des Gottlosen will, sondern, sondern dass sie umkehren und leben (Ezechiel 18), Gottes Gnade, die uns reicher macht (1. Timotheus 1).
Sprecher*in:
Angesichts des Treffens der G7-Staaten im italienischen Bari wird deutlich: Die G7-Staaten geben von ihrem Budget einen so kleinen Anteil für Entwicklung und humanitäre Hilfe wie seit 1973 nicht mehr. Auch in Deutschland stehen im Bundeshaushalt für 2024 gut 1,4 Milliarden Euro weniger zur Verfügung als im Vorjahr. Für 2025 plant das Bundesfinanzministerium weitere massive Kürzungen. Dabei haben bewaffnete Konflikte, die Klimakrise und die chronische Unterfinanzierung von Hilfsmaßnahmen schon jetzt die Lebensbedingungen von Millionen von Menschen verschlechtert.
Liturg*in:
Gütiger Gott, du kennst uns Menschen, du weißt um unsere Angst, die uns treibt, in Krisenzeiten vor allem auf uns selbst zu schauen. Wir bitten dich, öffne unser aller Herzen und führe uns auf Wege zu dir und zu unseren Nächsten. Sie bei allen, die Verantwortung tragen in der Welt. Wo immer ihnen von Mangel und Not betroffene Menschen aus dem Blick geraten, führe Sie auf deine Wege und lass sie wirken, dass Gerechtigkeit und Friede wachsen.
Liedvers: Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist (Kehrvers aus dem Lied EG 277)
Sprecher*in:
Intakte und nicht überfischte Meere sind wichtige Nahrungsmittelquellen für Küstengemeinden im Globalen Süden. Das Meer versorgt sie seit Jahrhunderten mit Fisch, der gesund und erschwinglich ist. Daneben bietet der Fischfang eine gute Möglichkeit, um Einkommen zu erwirtschaften. Vielfach aber fischen europäische Fangflotten vor den Küsten Westafrikas und entziehen den örtlichen Fischern die Lebensgrundlage.
Liturg*in:
Barmherziger Gott, wir bitten dich für alle Menschen, die vom Kleinfischfang leben und denen ihre Lebensgrundlagen durch große Trawler genommen werden. Stehe ihnen bei und schaffe ihnen Gerechtigkeit. Schenke Einsicht, Buße und Umkehr allen, die solche Strukturen aufrechterhalten und lass sie und uns alle wachsen, hin auf dein Reich der Gerechtigkeit. Erhalte uns in der Gewissheit, dass deine Barmherzigkeit uns reicher macht, wo immer wir sie erfahren und an andere weitergeben.
Liedvers: Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist
Sprecher*in:
Auf der Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine in Berlin ging es auch um angepasste Strukturen und finanzielle Mittel für die Gesundheits- und Sozialsysteme des Landes. Bisherige dem Ausland finanzierte Sozialprogramme konnten verhindern, dass die Zahl der von Armut betroffenen Menschen in der Ukraine nicht von neun auf über 10 Millionen anwuchs. Mobile Teams humanitärer Organisationen sind unterwegs. Sie reagieren flexibel auf die Kriegslage. Sie unterstützen bei Rentenanträgen, Wohnsitzanmeldungen und Schadensanmeldungen. Sie gestalten Bildungsangebote und helfen bei der Räumung von Landminen. Damit tragen sie zur Aufrechterhaltung des wirtschaftlichen, vor allem des landwirtschaftlichen Lebens bei.
Liturg*in:
Gütiger Gott, wir bitten dich: Stehe den Menschen in der Ukraine bei, mit all ihren Verlusten, in ihrer ständigen Angst vor neuen Angriffen, in ihrem Bangen vor einer ungewissen Zukunft. Stärke in ihnen Mut und Zuversicht, geh mit auf ihren unsicheren Wegen und erhalte ihnen die Gewissheit, dass du es bist, der all ihre Gebrechen heilt. Lass die Unterstützung aus dem Ausland nicht aufhören und gute Früchte tragen. Lass die Menschen in der Ukraine spüren, dass sie nicht allein sind.
Liedvers:
Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist