Die Fürbitte kann mithilfe des Liedes "In Christus gilt nicht Ost noch West" gestaltet werden
Unser Gott,
wir bitten dich um deinen Geist der Offenheit! Wir brauchen diesen Geist, denn immer wieder bauen wir Mauern, ziehen wir Grenzen, teilen wir zu. Doch du bist Quelle allen Lebens, Schöpfer der gesamten Erde. Dein Sohn Jesus hat für uns alle gelebt und uns gelehrt, wie wir leben können.
In Christus gilt nicht Ost noch West, es gilt nicht Süd noch Nord, denn Christus macht uns alle eins in jedem Land und Ort.
Großer Gott,
wir sehen bange zu, wie unsere Welt sich verändert. Was auf uns zukommt, wissen wir nicht. Was die anderen tun und entscheiden, verstehen wir oft nicht. Angst drückt uns, Unsicherheit lähmt uns. Es fällt uns schwer, das, was wir haben, freimütig zu teilen und großzügig zu sein, weil wir oft nicht wissen, wie es weitergehen soll. Gib uns den Geist der großen Menschenfamilie. Mach uns frei, gute Gastgeber zu sein und lass uns unsere Angst überwinden. Du lädst uns alle an deinen Tisch. Alle, die kommen, haben Teil an deinem Reich – lass uns das nicht vergessen.
Woher wir stammen, fragt er nicht. Er lädt zu Brot und Wein, bringt alle uns an seinen Tisch, lässt uns dort eines sein.
Gott, der du mit deinem Volk einen Bund geschlossen hast: wir gedenken in dieser Woche des Endes des Konzentrationslagers Auschwitz, das vor 80 Jahren als Meilenstein von seinen Tyrannen befreit worden ist. Wir finden oft nicht die richtigen Worte, weil uns auch nach 80 Jahren das Ausmaß des Grauens stumm zurücklässt. Doch wir halten fest – an jedem Leben, das ausgelöscht worden ist und an das wir erinnern wollen. In deine Hände hast du jedes Menschenleben gezeichnet, das in Auschwitz und an anderen Orten mit Gewalt und Willkür beendet worden ist. Lass unser Erinnern blühen, lass es einen Baum mit neuen Früchten werden und ein Zeichen auf dem Weg der Suche nach dem Warum. Lass uns den Mut finden, zu aller Zeit gegen Antisemitismus und Rassismus unsere Stimme zu erheben.
Drum kommt und bindet fest den Bund. Was trennt, das bleibe fern. Wer unserm Vater dienen will, der ist verwandt dem Herrn.
Heute legen wir dir die Menschen in den USA an dein Herz, besonders die, für die unter der neuen Regierung eine schwere Zeit anbricht. Sie erleben jetzt viel Angst und Unsicherheit. Wir bitten für die Menschen in den Gebieten dieser Welt, in denen Krieg herrscht. Stärke alle, die sich in Bemühungen um Frieden engagieren und dabei ganz realistisch bleiben. Gib uns allen Kraft, unser Gott, gegen all die neuen Abgrenzungen in dieser Welt deine Offenheit für uns zu glauben und zu leben.
In Christus trifft sich Ost und West, er eint auch Süd und Nord, schafft selbst die gute, neue Welt und spricht das letzte Wort.