Predigttext für den 21. Sonntag n. Tr.: Matthäus 5, 38-48 (Bergpredigt, Von der Feindesliebe)
Wir bitten dich, Gott, Barmherzige und Ewige,
um ein neues Herz und einen neuen Geist,
lass die Worte Jesu in uns wahr werden,
die unser Glück und Seligkeit im Frieden sehen,
den wir mit Herzen, Mund und Händen stiften
gerade im Angesicht der Gewalt.
Wir rufen zu dir, Gott des Friedens und der Versöhnung:
Mach uns zu Werkzeugen des Friedens,
gib uns den Mut zu klaren Worten und einen neuen Sinn,
der uns lehrt, wie Jesus es selbst gelebt hat, füreinander zu sorgen,
aufeinander zuzugehen und mit unterschiedlichen Meinungen
den Frieden zu suchen, den du für die ganze Welt gestiftet hast.
Wir bringen dir, Gott, unsere Angst,
in dieser Zeit der zahllosen Konflikte und Kriege:
Lass uns nicht zugrunde gehen,
behüte dein Volk in allen Ländern der Erde,
in denen rechtlose Gewalt und Krieg den Tag bestimmen.
Gib Frieden, Herr, gib Frieden!
Debatte um das europäische Asylrecht
Wir klagen dir, Gott, erneut die Not der Menschen,
die auf der Flucht vor Verfolgung nach Europa kommen,
Männer, Frauen und Kinder,
schon vor Europa auf dem Mittelmeer
an den Grenzen zurückgewiesen oder sogar getötet.
Wir bitten dich um dein Erbarmen,
wenn in Brüssel dieser Tage das Asylrecht
auf unserem Kontinent noch weiter eingeschränkt wird.
Wir bitten dich um Klarheit, damit die Menschen,
die nach Europa wollen, in den Mittelpunkt rücken
als Menschen, dein Bild, in dem du uns begegnest:
Gib allen Beteiligten die Klarheit, neu zu unterscheiden zwischen Asylrecht und Migration,
gib uns als deiner Kirche und unserer Gemeinde hier
den Mut, den vielen Vorurteilen und Geschichten Fakten entgegenzuhalten,
damit Verfolgte ihren Platz finden
und die Frage besser gelenkter Migration kein Tabu mehr bleibt;
denn wir leben alle aus dir, mit dir und gemeinsam auf dieser Erde.
Erbarme dich, Gott, erbarme dich!