Altjahrsabend/ Sylvester 2023
Spruch für den Gottesdienst: „Meine Zeit steht in deinen Händen“ (Psalm 31, 16a)
Evangelium: Matthäus 13, 24-30 Das Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen
Predigttext: Prediger 3, 1-15 „Alle hat seine Zeit.“
Kohelet, der/ die „Nachdenke, Ergründende“ hält sich die eigene erlebte Lebenszeit vor Augen. Die Lebensrhythmen und einschneidenden Ereignisse, zu denen die er/sie sich verhalten musste. Bin ich in diesen Zeiten meinem Gott, meinen Mitmenschen und mir selbst gerecht geworden? Was ist mit dem Unterlassenen und Verfehlten? Was mit den vergeudeten Zeiten, den erfolglosen Versuchen, den nicht mehr korrigierbaren Fehlern? Die Verse 9-15 lenken den Blick weg vom selbstkritischen Grübeln über die eigenen Entscheidungen in der Zeitpunkten zur umspannenden Zeitdauer (hebr. Olam), die der Schöpfer in das Herz der Menschen gelegt hat. Er „sucht das Entschwundene wieder hervor.“ (Vers 14)
Das Jahresende lädt ein auf ausgewählte, einschneidende Ereignisse des Jahres 2023 zurückzublicken und die menschlichen Versuche, in ihnen das Recht zu tun.
Situation der Menschen in Israel und Palästinensischen Gebieten zum Jahreswechsel
Lieber Vater im Himmel,
wir denken an die Menschen in Israel, im Gazastreifen und im Westjordanland,
denen der Terror der Hamas und der dann folgende Krieg
Trauer, zerstörte Heimat und Existenznot gebracht hat.
Wir denken an die Opfer des Terrors
und die vielen Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen,
deren Tod von den Kriegsverantwortlichen
für das Erreichen ihre Ziele in Kauf genommen wird.
Wir denken an die Christlichen Gemeinden im Land,
die Synagogen- und Moscheegemeinden.
Lass die, die an Dich glauben, zu Wegbereiter:innen des Frieden werden.
Lass Anteilnahme wachsen, wo Hass herrscht,
menschliche Beziehungen, wo Feindbilder regieren.
Wir bitten dich um mitmenschlichen Trost in der Verlorenheit.
Lasst uns zum Herrn beten: Herr, erbarme dich!
Befürchtete Gewalt zu Sylvester
Lieber Vater im Himmel,
wir befürchten, dass die Sylvesterfeiern beim Jahreswechsel missbraucht werden,
um der angestauten Aggression freien Raum zu geben,
um Menschen zu bedrohen und einzuschüchtern
und um Polizist:innen und Einsatzkräfte anzugreifen.
Wir bitten dich um Schutz und Bewahrung aller, die heute im Dienst sind,
um Menschen zu retten und sie zu versorgen.
Wir bitten dich um mutige Mitmenschen,
die in Situation deeskalieren und Schlimmes verhindern.
Wir bitten dich darum, dass die Menschen in unserer Gesellschaft
ihre Kräfte nicht für Gewalt und Zerstörung verbrauchen,
sondern im Einsatz zur Bewältigung der gemeinsamen Probleme.
Lasst uns zum Herrn beten: Herr, erbarme dich!