Die deutsche Kirche, so wie sie sich auf dem Kirchentag darstellt, ist kleiner und diverser geworden. Der Anti-Rassismus-Trainer Lorenz Narku Laing sagte: „Wir machen Rassismus-Panel, um ein Angebot für die Zukunft zu machen. Wir müssen die Menschen, die kommen (also die Geflüchteten), in unsere Kirche hineinholen, damit wir als Kirche in Deutschland eine Zukunft haben“. Oder wie Sarah Vecera, Referentin bei der VEM, es formulierte: „Wir müssen Rassismus in der Kirche schon allein aus betriebswirtschaftlichen Gründen bekämpfen.“ Findon Mwombeki, Generalsekretär der All Africa Conference of Churches, sagte: „Das Evangelium kommt nicht von Europa, es machte dort nur einen Zwischenstopp“. Die Christ:innen in Deutschland werden sich zunehmend über ihre privilegierte Situation bewusst und stehen an der Seite der Stimmlosen. Michael Billanitsch, Redakteur
Was mich gefreut hat? Der Kirchentag hatte sein Ohr an der Schiene: Viel Raum für viele politische Debatten und Auseinandersetzung in einer Zeit, in denen Debattenkultur oft verroht ist. Es waren Räume und Ohren für viele leise Töne da, nicht für die lautesten. Das tat gut. Was mich ernüchtert hat? Wir sind noch immer dabei, den Klimawandel zu beschreiben, darüber zu sprechen, wer und was ihn verursacht, und welche Folgen er hat. Auf dem Kirchentag hatte ich das Gefühl, dass keine Mehrheiten mehr gewonnen werden müssen. Es muss längst darum gehen, ins Tun zu kommen, Mehrheiten für Lösungen und Anstrengungen zu formulieren, die jede:r Einzelne und viele kirchliche Organisationen voranbringen können. Das beste Zitat? Von Heinrich Bedford-Strohm, wonach die Freiheit nicht mehr daran zu beurteilen sei, wie hoch der Tacho gehen darf, sondern danach, ob wir uns schöpfungsverträglich fortbewegen. Tommy Ramm, Pressesprecher Diakonie Katastrophenhilfe
Eine interessierte Frau betätigte sich gerade am Computerspiel zum Klimawandel und den Anpassungsmaßnahmen von Brot für die Welt-Partnerorganisationen, als unsere Präsidentin vorbeikam und die beiden sich kurz begrüßten. Ich sprach sie darauf an: „Sie kennen wohl Dagmar Pruin, unsere Brot für die Welt-Präsidentin?“. „Ja, ich kenne sie schon sehr lange, seit 48 Jahren – ich bin ihre Schwester“. Es folgte noch ein sehr schönes Gespräch mit der Besucherin. Martin Remppis, Berater für Ernährungssicherung und Recht auf Nahrung