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Aktionswoche #wennniemandhinschaut - ein Rückblick

Vom 07. - 15. Januar fand unsere bundesweite Aktionswoche statt. Verschiedene Jugendorganisationen, darunter die Amnesty Jugend, Plan International und die Brot für die Welt Jugend haben sich zusammengeschlossen, um sich gemeinsam für ein Lieferkettengesetz einzusetzen.

Von Brot für die Welt Jugendausschuss am
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Statuendemos in über 10 Städten

In über 10 Städten gab es Statuendemonstrationen.

Angefangen hatte die Zusammenarbeit mit zwei offenen Briefen an die Bundeskanzlerin Angela Merkel im August 2020, die die Brot für die Welt Jugend und der Jugendbeirat von Plan International geschrieben haben. Daraus entstand die Idee, Anfang Januar 2021 gemeinsam eine Aktionswoche durchzuführen.

Die Aktionen

Offiziell haben wir die Woche am Donnerstag mit einem Einstiegs-Q&A begonnen. Alle Jugend-Ortsgruppen und sonstigen Interessierten wurden darüber informiert, wie der aktuelle Stand des Lieferkettengesetzes ist und anstehende Fragen konnten geklärt werden.
Dann haben wir verschiedene Videos über Vorurteile des Gesetzes gepostet und, soweit ich das beurteilen kann, ziemlich gut entkräftet. Da die Woche unter dem #wennniemandhinschaut lief, hatten wir uns überlegt, dass es eine optimale Idee wäre, wenn wir Fotos posten, bei denen man Dinge tut, die man sonst macht, wenn keiner hinschaut. Dabei sind viele coole Beiträge entstanden, vor allem von Organisationen, weniger von Einzelpersonen.

Am Freitag war dann eine Straßenaktion geplant, bei der viele junge Menschen auf die Straße gegangen sind und Plakate an Statuen gehängt haben. Wir haben es sogar bis Rio geschafft ;D (es geht das Gerücht um, es hinge heute noch dort) Spaß! Aber wenn es euch interessiert könnt ihr ja mal bei Insta vorbeischauen und einen Like dalassen. Als Alternative hatten wir uns noch eine Kreideaktion ausgedacht, bei der man mit Sprühkreide und einer Schablone: #Lieferkettengesetzjetzt, oder ähnliches auf die Straße malen/sprühen konnte. Auch dieses Aktionsformat wurde von 2 Gruppen umgesetzt.

Worauf ich mich am meisten gefreut hatte, war die Online-Diskussion, bei der wir Vertreter*innen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft eingeladen hatten. Das war vielleicht eine Aufregung. Zuerst hatten 2 Politiker von FDP und CDU zugesagt, die uns dann aber leider doch eine Absage erteilten. Glücklicherweise ist dann Frank Schwabe von der SPD eingesprungen. Mit ihm waren noch Johannes Schorling vom Inkota Netzwerk (Zivilgesellschaft), sowie Bettina Roth und Samuel Waldeck als Vertreter*innen der Wirtschaft dabei. Das Gespräch war leider etwas einseitig, da alle pro Lieferkettengesetz waren, aber dank großartiger Moderation (Props gehen raus an Dominik) und hervorragender Recherchearbeit der AG Webinar hat man einen ziemlich guten Einblick in die Ansichten der verschiedenen Bereiche bekommen.

Als Abschluss der Aktionswoche gab es noch ein Twitter-Storm, bei dem viele Menschen die von uns vorgefertigten Tweets gepostet haben. Ich will ja nicht angeben, aber unser Hashtag war kurz in den Top-Trends und sogar große Organisationen wie Greenpeace, Oxfam und eine Bundestagsabgeordnete haben mitgemacht.

Ein abschließendes Dankeschön

Abschließend würde ich gerne noch schreiben, dass die Planung am Ende doch ziemlich anstrengend und zeitintensiv war. Ein großes Lob an alle die das mit organisiert haben. Es ist unglaublich viel Arbeit: Man sitzt abends, nachdem man den ganzen Tag online Uni gemacht hat, noch gemeinsam in einer Videokonferenz und plant was, dann wartet man auf Rückmeldungen, kriegt Absagen oder keine Antwort. Man ist sich ungewiss wie die Sachen bei anderen Menschen ankommen, ob das Wetter für die Straßenaktionen gut sein wird und vieles Anderes.

Warum man trotzdem unbedingt bei solchen Aktionen oder Planungen mitmachen sollte? Und das obwohl das alles unentgeltlich ist? Naja, erst einmal, weil man gerade während Corona andere Menschen sieht (was mal eine ganz nette Abwechslung ist), man gemeinsam Spaß haben kann und ziemlich viel lernt - wie Politik funktioniert, aber auch Dinge über sich selbst. Was aber am Wichtigsten ist: Menschenrechte und unsere Umwelt müssen unbedingt geschützt werden! Und da wir den Vorteil haben unsere Meinung frei äußern zu können, noch Zeit zu haben und nicht am Existenzminimum zu leben, kann ich sehr gut damit leben, etwas weniger Zeit bei Netflix verbracht zu haben.