letzten Mittwoch um 5.30 Uhr piepte mein Handy: „Es geht gleich los – und könnte dann auch schnell zu Ende sein“, schrieb meine Kollegin Sabine Minninger aus Dubai. Kurz danach hatten die Vertragsstaaten der Klimarahmenkonvention das Abschlussdokument der COP 28 angenommen. Die Bilanz: gemischt. Der Einstieg in den Ausstieg aus den Fossilen ist eingeläutet. Und in den neuen Klimaschadensfonds wurden die ersten 200 Millionen eingezahlt (hier unsere Bewertung). Ergebnislos abgebrochen wurden dagegen schon nach wenigen Tagen die Verhandlungen über eine klimafreundliche Landwirtschaft und Ernährungssicherheit – obwohl fast jeder zehnte Mensch auf dieser Welt hungert; obwohl die Landwirtschaft ein Drittel der weltweiten Treibhausgasemissionen verursacht. Überschattet wurde die COP vom Gazakrieg. Zusammen mit anderen deutschen Zivilgesellschaftsorganisationen, die die Klimakonferenz begleiteten, hat Brot für die Welt in einer Stellungnahme daran erinnert, dass sich alle Konfliktparteien an den Maßstäben der Menschenwürde, der Menschenrechte und des humanitären Völkerrechts messen lassen müssen. Zugleich begeht die Welt in diesem Dezember den 75. Geburtstag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Anlass für meinen Kollegen Johannes Icking, zurück und nach vorne zu schauen. Der Kampf für Menschenrechte war nie einfach – und bleibt doch unverzichtbar. Genauso unverzichtbar wie der Blick auf die kleinen und großen Ansätze, die uns auch in vielen anderen Bereichen Hoffnung machen, dass Besserung in Sicht ist: Franciso Marí beschreibt sie in „Saat des Wandels“. Junge Menschen erzählen davon in „Wie funktioniert Weltrettung?“ Und was kritzle ich auf meine diesjährigen Weihnachtskarten? „Es gibt da diesen Witz“, verriet mir ein Kollege: „‚Schlimmer kann’s nicht werden‘, sagt der Pessimist. ‚Doch‘, sagt der Optimist.“ Nein, bitter werden gilt nicht. Darum schreibe ich auch dieses Jahr, was ich mir und meiner Familie, meinen Freundinnen und Freunden und allen lieben Bekannten seit drei Jahren wünsche: dass es friedlicher werde; dass wir intensive und erfüllende Begegnungen mit anderen Menschen haben mögen.
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