die Vorfreude aufs Jahr 2025 fällt bei manchen Menschen verhalten aus. Ein Spruch, den ich neulich las, erging sich in Sarkasmus: „Ich bin zuversichtlich, dass 2025 besser wird – als 2026.“ Andere wollen keine Nachrichten mehr sehen oder lesen – weil es sie „runterzieht“. Bei uns bei Brot für die Welt ist die Stimmung eine andere. Wir wissen um die vielen negativen Nachrichten aus aller Welt. Aber dank unserer 1600 Partnerorganisationen in zahlreichen Ländern wissen wir auch um den Mut und das Engagement, die Menschen überall, noch in den entlegensten Dörfern, gegen alle Widerstände aufbringen. Gerade deswegen stimmen wir nicht in den Chor der Schwarzseher*innen ein. „Prüft alles und behaltet das Gute!“ Unter dieser Jahreslosung für 2025 feierten die kirchlichen Entwicklungswerke an diesem Montag ihren traditionellen Neujahrsgottesdienst in Bonn. Beim anschließenden Empfang waren sich die Spitzen kirchlicher, staatlicher und nichtstaatlicher Organisationen einig: Lasst uns die enormen globalen Herausforderungen anpacken! Zu Kleinmut gibt es keinen Grund. Passender Zufall: Zeitgleich fand in Washington die Amtseinführung Donald Trumps als 47. US-Präsident statt. Gleich mit seinen ersten Federstrichen hat er die USA aus dem Pariser Klimaabkommen und der Weltgesundheitsorganisation herausgelöst. Weitere Disruptionen sind zu erwarten. Zivilgesellschaftliche Akteur*innen weltweit setzen diesem Denken in Machtansprüchen und rücksichtslosen Eigennutzkalkulationen die inspirierende Kraft von Solidarität und Zusammenarbeit entgegen. Als kirchliches Werk trägt uns zudem die Zuversicht, dass der Einsatz für Menschlichkeit einen Sinn hat, auch wenn er nicht in jedem Fall sofort Erfolge zeitigt. Dieselbe Hoffnung teilen auch unsere Partner weltweit, von denen viele christlich verankert sind. Partnerschaften mit kirchlichen Organisationen können bisweilen besondere Wege und Zugänge eröffnen. Wie dies geschieht und was dabei zu bedenken ist, ist eines der Themen dieses Politik-Briefs. Die Kraft der Kooperation beflügelt unzählige Projekte weltweit und wird befeuert von einem Netzwerk zehntausender mutiger, erfahrener, an eine gerechtere Welt glaubender Akteur*innen. Mich macht das zuversichtlich. Und vorfreudig, auch auf 2025.
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