(Berlin, 4.07.01) Die Gemeinsame Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE) begrüßt die Forderung der Unabhängigen Kommission Zuwanderung nach einer verantwortungsbewussten und kohärenten Zuwanderungspolitik, wie sie in dem heute vorgelegten Bericht erhoben wird. Sie teilt die Einschätzung der Süssmuth-Kommission, dass eine Verzahnung mit internationalen Politikbereichen und insbesondere mit entwicklungspolitischen Zielsetzungen sichergestellt werden muss.
"Entwicklungspolitische Aspekte sind in den bisherigen Diskussionen über Fragen der Zuwanderung entschieden zu kurz geraten und müssen bei den jetzt anstehenden Beratungen über ein Zuwanderungsgesetz unbedingt mit der notwendigen Sorgfalt Berücksichtigung finden. Dafür gibt der Bericht der Süssmuth-Kommission wichtige erste Hinweise," erklärt Stephan Reimers, Vorsitzender der Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE). Reimers betont, "eine Anwerbung von Fachkräften aus Entwicklungsländern um jeden Preis darf es nicht geben."
Die GKKE unterstreicht die Notwendigkeit, die Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte nicht nur von den positiven Auswirkungen auf den deutschen Arbeitsmarkt abhängig zu machen, sondern auch die möglichen negativen Effekte der Abwanderung auf Wirtschaft und Gesellschaft der jeweiligen Herkunftsländer in Betracht zu ziehen. Dies muss in besonderem Maße für Entwicklungsländer gelten, die häufig nur ein geringes Potential an qualifizierten Arbeitskräften aufweisen und durch Abwanderung in ihren Entwicklungschancen beeinträchtigt werden können. Als Folge davon drohen Verschärfungen von Armutssituationen und ein weiteres Anwachsen der Armutsmigration. Damit würden international vereinbarte entwicklungspolitische Zielsetzungen konterkariert.
Berlin, den 4.7.2001
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