Pressemeldung

Das deutsche Kinderschutzbündnis ECPAT stellt auf dem UN-Kongress in Yokohama Verhaltenskodex in Zusammenarbeit mit der deutschen Tourismusbranche vor

Zweiter Weltkongress für ein Stop der sexuellen Ausbeutung von Kindern

 

(Yokohama/ Bonn/ Duisburg/ Freiburg, 19.12.2001) "Es wäre ein Meilenstein, wenn die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen verbindlich als Grundlage in das Schlussdokument von Yokohama zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung festgeschrieben wird", erklärte Mechtild Mauer heute in Yokohama. Die Koordinatorin des deutschen Zweiges des Kinderschutzbündnisses ECPAT sieht bei einigen Staaten Vorbehalte, insbesondere was die allgemeine Anerkennung des Schutzalters von 18 Jahren angeht.

Familienministerin Christine Bergmann, die Leiterin der deutschen Delegation, sagte während eines Treffens mit deutschen NGO-Vertretern zu, sich mit Blick auf das Schlussdokument des Zweiten Weltkongresses für die volle Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention einzusetzen. ECPAT Deutschland wird zukünftig noch stärker Jugendliche in seine Arbeit mit einbeziehen und möchte dazu Jugendverbände und -organisationen als Partner im Engagement für den Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung gewinnen.

Positiv bewertet Maurer, dass Kinder und Jugendliche - anders noch als beim ersten Weltkongress in Stockholm - nicht nur Opfer, sondern auch Akteure zum Schutz von Minderjährigen vor sexueller Ausbeutung sind. Über 100 Jugendliche aus aller Welt sind in Yokohama dabei - ein Drittel von ihnen als Delegierte der ECPAT-Bündnisse ihres Landes.

ECPAT Deutschland führte in Yokohama einen gut besuchten Workshop zum gemeinsam mit der deutschen Reiseindustrie vereinbarten "Verhaltenskodex zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung im Tourismus" durch. "Der Verhaltenskodex findet zunehmend international Verbreitung und wird während des Weltkongresses als wichtiger und beispielhafter Beitrag des privaten Sektors im Kampf gegen den kommerziellen sexuellen Missbrauch von Kindern gesehen", bilanzierte Heinz Fuchs, Leiter der Fachstelle Tourism Watch beim Evangelischen Entwicklungsdienst (Bonn). Ein Wermutstropfen war es allerdings, so das Vorstandsmitglied von ECPAT Deutschland, dass sich trotz Einladung kein deutscher Reiseveranstalter bzw. der Deutsche Reisebüro- und Reiseveranstalter- verband (DRV) im Stande sah, das Engagement der Branche an dieser Stelle selbst einzubringen.

119 Regierungen haben nationale Delegationen nach Yokohama entsandt, aus über 140 Ländern sind vom 17. Bis 20. Dezember insgesamt über 3500 Teilnehmer zum Zweiten Weltkongress gegen kommerzielle sexuelle Ausbeutung von Kindern in Japan.

ECPAT Deutschland ist ein Zusammenschluss von rund 30 Organisationen und Beratungsstellen, darunter Brot für die Welt (Stuttgart), Misereor (Aachen), Missio (Aachen) und die Kindernothilfe (Duisburg).

 

Redaktion Renate Vacker, Kindernothilfe

Ansprechpartner im EED: Heinz Fuchs, EED-Fachstelle Tourism Watch, Tel. 0228-8101-2302


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