Bonn, Aachen 26.09.2002. Acht Mitarbeiter des christlichen Instituts für Frieden und Gerechtigkeit (Idara-E-Amn-O-Insaf ) sind am Dienstag in der pakistanischen Hafenstadt Karachi von Unbekannten ermordet worden, weitere drei wurden schwer verletzt. Betroffenheit und Entsetzen über das Verbrechen äußern die beiden kirchlichen Entwicklungsorganisationen Evangelischer Entwicklungsdienst und Misereor, die seit Jahren die Menschenrechtsarbeit von IDARA unterstützen. Bei den Getöteten handelt es sich nach Informationen der kirchlichen Entwicklungsdienste sowohl um Christen als auch um Muslime. Der gestrige Überfall ist der fünfte Anschlag gegen christliche Einrichtungen in Pakistan seit Herbst letzten Jahres.
Das ökumenische Institut IDARA ist seit 39 Jahren bekannt für seine Menschenrechtsarbeit in den pakistanischen Großstadtslums und für seinen Einsatz für Arbeits- und Sozialrechte sowie für Frauenrechte in dem südasiatischen Land. Die Menschenrechtsorganisation wird seit 1977 von den Kirchen unterstützt und arbeitet mit 35 Mitarbeitenden christlicher und muslimischer
Religionszugehörigkeit.
"Alles deutet darauf hin, dass es eine gezielte Hinrichtung war", stellt MISEREOR-Geschäftsführer Martin Bröckelmann-Simon fest. "Wir sind auch deswegen erschüttert, weil sich gerade die pakistanische Kirche stets für Verständigung und intensive Zusammenarbeit zwischen den Religionen eingesetzt hat. Diese friedensfördernde Arbeit darf durch den feigen Mord keinen Rückschlag erleiden. Der interreligiöse Dialog ist jetzt nötiger denn je zuvor", so Bröckelmann-Simon.
In einem gemeinsamen Brief an Präsident Pervaiz Musharraf fordern die Entwicklungsorganisationen auf, die Hintergründe dieser Anschläge lückenlos aufzuklären, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und sich dafür einzusetzen, dass die Regierung für eine Beendigung der Gewalt in der Region Verantwortung übernimmt. "Es ist dringlich, der christlichen Minderheit wie auch allen Menschen, die sich in Pakistan für Menschenrechte, Gerechtigkeit und Frieden einsetzen, besonderen Schutz zu gewährleisten und Warnungen vor Anschlägen von zivilgesellschaftlichen Organisationen ernst zu nehmen", betont EED-Vorstandsmitglied Monika Huber, Leiterin des Ressorts Internationale Programme.
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