(Aachen, 25.04.2002). Seit 1962 besteht eine enge Kooperation zwischen Staat und Kirche in der Entwicklungszusammenarbeit. Die vier Jahrzehnte andauernde Zusammenarbeit haben das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) und die Evangelische und Katholische Zentralstelle für Entwicklungshilfe (EZE und KZE) zum Anlass genommen, ihren gemeinsamen "Kirchenbericht" in Berlin vorzustellen. Die EZE ist Teil des Evangelischen Entwicklungsdienstes (EED) in Bonn und die KZE ist im katholischen Hilfswerk MISEREOR in Aachen angesiedelt.
Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul bedankte sich bei den beiden Kirchen für "ihre kontinuierliche Unterstützung, für den konstruktiven Dialog, für das beispielhafte entwicklungspolitische Engagement bis hinein in die Gemeinden". Auch das "Aktionsprogramm 2015" der Bundesregierung zur weltweiten Halbierung der Armut sei maßgeblich von den Kirchen gedacht und entwickelt worden, so die Ministerin.
Der Bevollmächtigte der Katholischen Deutschen Bischofskonferenz bei der Bundesregierung, Karl Jüsten, bezeichnete die Zusammenarbeit mit dem BMZ als vorbildlich und zukunftsfähig. Für eine wirkungsvolle Bekämpfung der weltweiten Armut sei eine ausreichende Mittelausstattung des BMZ aber unumgänglich, so Jüsten. Ziel müsse die international verbindliche Festlegung auf den 0,7 Prozent-Anteil der Entwicklungshilfe am Bruttosozialprodukt sein. Die bisherige Zusage, wie sie in Monterrey beschlossen worden sei, reiche nicht aus.
Stephan Reimers, Bevollmächtigter der Evangelischen Kirche in Deutschland, schloss sich dem Dank an das Entwicklungshilfeministerium an. Er hoffe, dass sich die staatliche und die kirchliche Seite in den nächsten Jahren in der gleichen kritisch-konstruktiven Weise wie in der Vergangenheit gegenseitig antrieben, um alle erforderlichen Kräfte zu mobilisieren, so Reimers. Für dieses Ziel brauche man eine dauerhafte und verlässliche Allparteienkoalition.
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