(Bonn, 29.01.02) Zwanzig internationale Partnerorganisationen aus Afrika, Asien und Lateinamerika hat der EED unterstützt, damit sie am Weltsozialforum teilnehmen können, das vom 31.Januar bis zum 5. Februar im brasilianischen Porto Alegre stattfinden wird. Das Weltsozialforum versteht sich als Gegenveranstaltung zum gleichzeitig stattfindenden Weltwirtschaftsforum, das in diesem Jahr von Davos nach New York verlegt worden ist. Der EED will mit seiner Initiative die wachsende weltweite Vernetzung von sozialen Bewegungen unterstützen, die sich gegen die negativen Folgen der Globalisierung einsetzen. Zu den EED-Partnern in Porto Alegre gehören z.B. das Ecumenical Service for Economic Transformation in Südafrika oder der Nationalrat kongolesischer Nichtregierungsorganisationen.
Virginia Dandan vom UN-Komitee für soziale Rechte leitet den Themenbereich "Menschenwürde und wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (WSK-Rechte)", an dem sich der EED aktiv beteiligt. "Im Internationalen Pakt zu den sogenannten WSK-Rechten ist festgeschrieben worden, dass alle Mitgliedsstaaten sich verpflichten, Gesundheit, Ernährung und Ausbildung aller Menschen sicherzustellen. Aber die deutsche Bundesregierung argumentiert weiterhin so, als wäre Entwicklungszusammenarbeit eine großherzige Geste", so die Kritik von Jürgen Reichel, EED-Referent. "Deutschland muss sich fragen lassen, ob z.B. die Subvention von Agrarexporten als Verstoß gegen die Menschenrechtsverpflichtungen angesehen werden muss, wenn dadurch Produzenten in Entwicklungsländern die Lebensgrundlage genommen wird." Die Foren in Porto Alegre mit Beteiligten aus über 50 Ländern soll Kirchen und Nichtregierungsorganisationen einen Schub in die Richtung geben, die Politik ihrer Länder dahingehend zu prüfen.
Zum mittlerweile ausgebuchten Online-Seminar in der Evangelischen Sozialakademie Friedewald kommen diejenigen, die beim Weltsozialforum in Brasilien nicht dabei sein können. Im Westerwald treffen sich über 80 Teilnehmende aus Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften und Initiativen, die sich online mit Porto Alegre austauschen werden, um ihren Beitrag zur weltweiten Diskussion um eine alternative Steuerung der Globalisierung zu leisten. Veranstalter sind der EED und der Chemiearbeitskreis Bayer, ein Zusammenschluss kritischer Gewerkschafter. Gemeinsam wollen sie mit dieser interaktiven Form des weltweiten Dialogs die Diskussionen im nationalen Kontext verankern und ihnen damit zu einer breiteren Öffentlichkeit verhelfen.
Es stehen für Sie als EED-Gesprächspartner zur Verfügung:
In Porto Alegre: Wilfried Steen, Vorstand Ressort Entwicklungspolitischer Dialog, und EED-Referent Jürgen Reichel, Tel. 51 - 3228 - 4355 (Hotel),
email: silvio@ieclb.org.br
In Friedewald: EED-Referent Paul Hell, Tel. 07164-79371 email: ead.hoph@t-online.de
Im EED, Bonn: Ilonka Boltze, EED-Pressereferentin, Tel. 0228-8101-2503, email: presse@eed.de