Der Evangelische Entwicklungsdienst (EED) wird als ein Vertreter der kirchlichen Entwicklungsarbeit beim 4. Weltsozialforum vom 16.-21. Januar im indischen Mumbai mit einer Reihe von internationalen Partnerorganisationen vertreten sein.
Während des Weltsozialforums veranstaltet der EED am 19. Januar in Mumbai einen Workshop mit Menschenrechtsorganisationen aus Brasilien, El Salvador, Südafrika, Nepal und Indien, die Handlungsoptionen zur aktuellen Lage der Länder diskutieren werden, in denen elementare Rechte auf Bildung, Zugang zu Gesundheitseinrichtungen oder ein menschenwürdiges Zuhause missachtet werden. Viele soziale und kirchliche Einrichtungen sowie Menschenrechtsorganisationen konzentrieren ihre Arbeit inzwischen darauf, den rechtlichen Rahmen auszuschöpfen und gerichtliche Urteile herbeizuführen sowie Länderberichte bei den Vereinten Nationen vorzulegen, um ihre Regierungen zum Handeln zu bewegen. Der EED unterstützt das Gegensteuern der Organisationen, damit im Zuge globaler Liberalisierungstrends und des voranschreitenden Sozialabbaus die Menschenrechte nicht weiter unterhöhlt werden.
Das Weltsozialforum, das in den Vorjahren in der brasilianischen Stadt Porto Alegre stattfand, versteht sich als demokratische Alternative zum Weltwirtschaftsgipfel Davos. 2004 wird eine Rekordteilnehmerzahl von weit über 100.000 Menschen erwartet, davon über 50.000 Delegierte aus aller Welt sowie zehntausende Teilnehmende aus Indien. Unter dem Motto "Eine andere Welt ist möglich" werden Fragen diskutiert, die sich im Zuge der Globalisierung der Weltwirtschaft allen Gesellschaften aufdrängen: Die forcierte Öffnung von Märkten und Volkswirtschaften, der Rückzug des Staates aus seiner Verantwortung für soziale Sicherung oder die Privatisierung und Kommerzialisierung öffentlicher Güter. Anders als bei den großen internationalen Konferenzen der Welthandelsorganisation oder Weltbank geben beim Weltsozialforum die Entwicklungsländer den Ton an. Sie werden in Mumbai in aller Deutlichkeit zur Sprache bringen, was es heißt, dass ein großer Teil der Weltbevölkerung zu den Verlierern der Globalisierung zählt.
Das Gastgeberland der Konferenz, Indien, ist selbst wichtiges Beispiel für den dringenden Reform- und regelbedarf zur Wahrung der Menschenrechte und zur Schaffung von sozialen Sicherheitsnetzen: Der EED hofft, dass vom Weltsozialforum ein entscheidender Impuls zum Ausbau der Menschenrechtsarbeit in Indien ergehen wird. Die Arbeit von indischen Graswurzelorganisationen und sozialen Initiativen soll noch größere Schubkraft bekommen, indem ihre Erfahrungen in nationale Armutsberichte einfließen.
Die EED-Delegation wird vom 15. - 22. Januar in Mumbai zu erreichen sein, Kontakt:
Wilfried Steen, EED-Vorstand für Entwicklungspolitik, +49 173 201 63 29
Jürgen Reichel, Referatsleiter Entwicklungspolitischer Dialog (und Mitglied des International Council des Weltsozialforums), +49 177 381 50 14 oder juergen.e.w.reichel@gmx.de
Heinz Fuchs, EED-Tourism Watch, 98450-16744 oder fuchs-tw@t-online.de
Festnetz: im Hotel Orchid / East Mumbai (+91 22 616 4040)