(01.06.2004)Brot für die Welt, Caritas International, EED, FIAN Deutschland, Greenpeace und MISEREOR haben sich gegen die Versorgung der Staaten Angola und Sudan mit genveränderten Nahrungsmitteln durch das Welternährungsprogramm (WFP) ausgesprochen.
In einem offenen Brief rufen die Nichtregierungsorganisationen Bundesministerin Renate Künast dazu auf, sich für den Vorrang der regionalen Beschaffung von Nahrungsmitteln einzusetzen. Der Wunsch der von Hunger betroffenen Staaten, keine genmanipulierten Nahrungsmittel zu akzeptieren, müsse respektiert werden.
Die Regierungen von Angola und Sudan haben Restriktionen gegenüber genveränderter Nahrungsmittelhilfe beschlossen, die vom WFP nicht respektiert werden. Die gentechnisch veränderten Lebensmittel kommen vorwiegend aus den USA.
In der gemeinsamen Stellungnahme der Nichtregierungsorganisationen heißt es: "Die akute Notsituation in Angola und Sudan darf nicht dazu missbraucht werden, die hungernde Bevölkerung mit der Alternative zu konfrontieren, genmanipulierte Produkte oder gar keine Nahrungsmittelhilfe zu bekommen." Es gibt Alternativen regionaler Beschaffung, durch die die Landwirtschaft der afrikanischen Nachbarländer gestärkt wird. Dagegen bedrohe die Lieferung genmanipulierter Nahrungsmittelhilfe langfristig die Ernährungssicherheit der hungernden Bevölkerung. Insbesondere bei unzermahlenem Getreide bestehe die Gefahr, dass Kleinbauern es als Saatgut verwendeten und ihre Felder kontaminiert würden.
Damit schließen sich die unterzeichnenden Organisationen an den Aufruf an, den 65 Nichtregierungsorganisationen aus allen Regionen Afrikas bereits Anfang Mai an das WFP gerichtet hatten. Dabei handelt es sich teilweise um Projektpartner der deutschen Organisationen.
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