Pressemeldung

Aids Konferenz in Mexiko: EED fordert Ausweitung von Sexualaufklärung


(Bonn, 06.08.2008) Mehr als 33 Millionen Menschen weltweit sind HIV-infiziert, allein im Jahr 2007 haben sich mehr als 2,7 Millionen Menschen mit dem Virus angesteckt. Diese erschreckenden Zahlen wurden bei der 17. Internationalen Aids Konferenz in Mexiko bekannt. Bei dieser internationalen Konferenz sind vom 3.-8. August 2008 mehr als 20.000 Menschen versammelt: Experten aus dem Gesundheitswesen und aus der Forschung, Politikerinnen und am wichtigsten: Betroffene, die mit HIV leben. Auch Kirchen aus allen Regionen der Welt sind vertreten. Man tauscht sich aus über die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet HIV/Aids.

Zivilgesellschaft erzielt Fortschritte in der Bekämpfung von HIV/Aids

Es hat in den letzten Jahren Fortschritte gegeben: In einigen Ländern gehen die HIV-Infektionen zurück. Die lebensrettende Behandlung, die es in Deutschland seit mehr als 10 Jahren gibt, ist inzwischen auch für mehr Menschen in den Entwicklungsländern verfügbar. Noch vor einigen Jahren war es undenkbar, dass Menschen in den armen Ländern überhaupt Medikamente erhielten. Dazu sagt Sonja Weinreich, die HIV/Aids Expertin des Evangelischen Entwicklungsdienstes (EED): „Die Zivilgesellschaft ist die Hauptantriebskraft der HIV-Bekämpfung. Ohne die Organisationen, in denen sich Aktivistinnen und Aktivisten, die zum Teil selbst HIV-infiziert sind, einbringen, wären diese Erfolge nicht möglich gewesen. Der EED unterstützt einige von ihnen.“

Epidemie muss durch Aufklärung und bessere Gesundheitssysteme bekämpft werden

Die Bedrohung durch die Epidemie ist jedoch so groß, dass noch viel mehr getan werden muss. Immer noch infizieren sich täglich 7.500 Menschen mit dem Virus – alle diese Infektionen können und müssen verhindert werden. Die Sexualaufklärung für junge Menschen muss dringend ausgeweitet werden, da die Hälfte der Infektionen bei Menschen zwischen 15 und 24 Jahren auftritt. Menschen mit einer HIV-Infektion dürfen nicht stigmatisiert und diskriminiert werden. Sonst weigern sich viele einen HIV-Test zu machen. Sie bringen dadurch ihre eigene und die Gesundheit anderer in Gefahr. Die Gesundheitssysteme müssen grundlegend gestärkt werden. Jahrzehntelang haben die Regierungen zu wenig in die Infrastruktur investiert, die für Gesundheitsversorgung notwendig ist. Es gibt viel zu wenige Ärzte – die wenigen die es gibt, arbeiten bis zur Erschöpfung. Aber sie werden so schlecht bezahlt, dass viele in die reichen Länder abwandern. „Wir haben jetzt die Möglichkeit, die Bekämpfung von HIV/Aids und die Stärkung der Gesundheitssysteme zusammenzubringen – dies schließt sich nicht gegenseitig aus, sondern verstärkt sich – am besten tun wir das durch den Ansatz der Basisgesundheitsversorgung“, sagte deshalb die Direktorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Dr. Margaret Chan auf der Konferenz.

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen (UN) Ban Ki-moon erinnerte und ermahnte alle Teilnehmer, dass die internationalen Geber ihre Mittel für die Aids-Bekämpfung in den Entwicklungsländern erhöhen müssen und dass sie die Finanzierung langfristig und vorhersagbar machen müssen. Diese Forderung unterstützt der EED.

Für weitere Informationen steht Ihnen Frau Dr. med. Sonja Weinreich, HIV-Aids-Expertin des Evangelischen Entwicklungsdienstes, unter 0151 1527 8388 zur Verfügung.


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