(Bonn/Hildesheim, 13. März 2008). In einer Feierstunde am heutigen Donnerstag überreichte der Landrat des Landkreises Hildesheim, Reiner Wegener, das Bundesverdienstkreuz am Bande an Marina Peter (Alfeld). Sie erhielt die Auszeichnung für ihr berufliches Engagement zugunsten des Sudan Ecumenical Forum (SEF), einem ökumenischen Netzwerk, das sich in Europa und im Sudan für Frieden und Menschenrechte einsetzt. Mit der Verleihung würdigte der Bundespräsident somit gleichzeitig das jahrelange Engagement der Kirchen für den Frieden im Sudan. Der EED ist Mitbegründer des SEF und finanziert seine Arbeit gemeinsam mit anderen christlichen Hilfsorganisationen wie Brot für die Welt, Misereor und Caritas.
„Ich freue mich über die Auszeichnung, wundere mich aber gleichzeitig, dass es Menschen gibt, die meine Arbeit für etwas Besonderes halten“, sagt Marina Peter. „Ich persönlich bin nicht der Ansicht, dass man dafür ausgezeichnet werden muss, wenn man versucht, seine Arbeit möglichst gut und engagiert zu machen. Das sollte doch eigentlich der Normalfall sein - ganz egal, in welchem Bereich jemand tätig ist.“
Marina Peter engagiert sich seit über 20 Jahren für die Menschen im Sudan. Ihre Arbeit begann mit einer Projektstelle der Kirchen in Niedersachsen. Mit einem eigenen Programm begleiteten die Kirchen die Partnerschaft des Sudan und der niedersächsischen Landesregierung. Marina Peter beschäftigte sich hierbei vor allem mit den Menschenrechten und der Rolle von Frauen in dem afrikanischen Land. Seit 21 Jahren organisiert sie gemeinsam mit Kollegen die internationale Sudantagung in Hermannsburg. Hier treffen jedes Jahr Fachleute aus allen Teilen des Sudan und aus Europa zusammen: Muslime und Christen, Vertreter aus Politik und von NGOs.
Einen großen Teil ihrer Zeit verbringt Marina Peter im Sudan. Dort unterstützt sie Kirchenvertreter und andere zivilgesellschaftliche Akteure, die den Prozess der Versöhnung und des Friedensaufbaus voranbringen wollen.
„Die Arbeit von Marina Peter ist auch für den EED von unschätzbarem Wert“, sagt EED-Vorstand Wilfried Steen. „Wir verdanken es ihrem hohen Engagement, dass die Kirchen im Sudan schon während des Krieges gemeinsam mit anderen Religionsgemeinschaften und der Zivilgesellschaft wichtige Positionen zur Zukunft ihres Landes entwickelt haben“. So hätten sie z.B. ihre Vorstellungen von gerechter Ressourcenverteilung und dem Schutz der Bevölkerung vor Gewalt immer wieder in die politische Debatte in Deutschland und im Sudan eingebracht. „Dadurch ist es Religionsvertretern und NGOs gelungen, Einfluss auf die Politik der Europäischen Union und der Konfliktparteien im Sudan zu nehmen“, so Steen.
Seit 1990 ist Marina Peter auch Vorsitzende des Sudan Forum e.V., das sie mit gegründet hat. In dem gemeinnützigen Verein arbeiten Deutsche und Sudanesen zusammen. Sie widmen sich vor allem der Lobbyarbeit zugunsten des Sudan.
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Birte Asja Detjen
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