Der Ständige Haushaltsausschuss der Synode der EKD hat seine Bereitschaft erklärt, dass die EKD die notwendigen Umzugs- und Umstellungskosten mit tragen werde. „Das ist eine Gemeinschaftsaufgabe aller Beteiligten“, erklärte der Leiter der Finanzabteilung im Kirchenamt der EKD, Oberkirchenrat Thomas Begrich. Er wird seine Kollegen Wolfgang Teske vom Diakonischen Werk der EKD und Tilman Henke vom EED bei den damit verbundenen Finanzplanungen unterstützen. „Wir haben sichergestellt, dass für die Zusammenführung des EED und des DWEKD keinerlei Spendenmittel eingesetzt werden“, erläuterte Begrich weiter.
Die Gesamtkosten seien zunächst nur abzuschätzen. Thomas Begrich sieht einen Kostenkorridor von über 17 Millionen Euro auf die Beteiligten zukommen. Dabei planen die Finanzfachleute ein, dass insbesondere die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Unterstützung brauchen. Das beträfe auch mögliche Abfindungen. Wichtiger ist jedoch, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Wechsel nach Berlin mitmachen. „Alle werden gebraucht und für jeden, der mit will, ist ein Platz da. Wir werden bei jedem Einzelnen für das Mitgehen werben und für diejenigen, die nicht mitgehen können, werden wir faire andere Lösungen finden“, erklärt Tilman Henke vom EED.
Auf die Frage, ob es verantwortbar sei, so viel Geld aufzuwenden, erläutert Wolfgang Teske, dass die Stärkung zweier so wichtiger kirchlich-diakonischer Aktivitäten diesen Aufwand lohne. „Diese Investition wird sich sowohl inhaltlich als auch ökonomisch bezahlt machen. Die Zusammenführung an einem Standort wird bereits nach wenigen Jahren die Effizienz merklich erhöhen. Jeder Euro, den wir dann an den Kosten reduzieren können, kommt der unmittelbaren Arbeit der Diakonie im Inland und der Arbeit mit unseren Partnern im Süden wieder zugute. Unsere Entscheidung ist eine Investition in die Zukunft, um die Arbeit der evangelischen Kirchen zur Überwindung von Armut und Not im Inland und weltweit langfristig zu sichern und zu stärken.“
„Ein gemeinsames Kompetenzzentrum der evangelischen Kirchen für Entwicklung und Diakonie ist ein Signal, dass die Kirche die sozialen Probleme der globalisierten Welt nicht länger getrennt, sondern im Zusammenhang versteht und mit ihren Mitteln dazu beitragen will, sie zu überwinden. Weil Ursachen von Armut im Inland und in den Ländern des Südens vielfach miteinander zusammenhängen, können auch die Schritte zur Armutsüberwindung nicht mehr getrennt, sondern nur gemeinsam gegangen werden“, ergänzt Henke.
Das neue Werk wird alle Instrumente heutiger Entwicklungsarbeit umfassen, von langfristig orientierter Entwicklungszusammenarbeit über Katastrophenhilfe bis hin zu entwicklungspolitischer Arbeit im Inland. Das ist einmalig in Deutschland. Und: Dies ist ein wichtiger Schritt für die Zukunftssicherung der evangelischen Entwicklungsarbeit.
Hannover/Berlin/Bonn, 8. Juli 2008