Lebens- und Arbeitssituationen in Entwicklungsländern kennen lernen, in fremde Kulturen eintauchen und Erfahrungen fürs Leben sammeln werden 20 Teilnehmende des entwicklungspolitischen Freiwilligendienstes des Evangelischen Entwicklungsdienstes (EED).
„Freiwillige tragen dazu bei, unser Land zu verändern, ihm einen weiteren Horizont geben. Die Freiwilligen leben mit armen Menschen zusammen, so wird es oft sein. Sie bekommen damit einen Einblick in das Leben, der anders ist, als der von Touristen oder Soldaten oder Mitarbeitern der Exportwirtschaft. Das kann Menschen verändern.“ sagt Konrad von Bonin, Vorstandsvorsitzender des Evangelischen Entwicklungsdienstes.
Die Freiwilligen kommen aus ganz Deutschland. In Äthiopien, Argentinien, Chile, Costa Rica, Ghana, Kambodscha und Kamerun werden sie für 12 Monate in Partnerorganisationen des EED bzw. der evangelischen Landeskirchen mitarbeiten.
Zwei von ihnen sind Sebastian Drobner aus Isernhagen und Jona Engel aus Schelklingen. Der gelernte Hotelfachmann Sebastian Drobner wird ab 15. August in der Partnerorganisation des EED „STAR Kampuchea“ in Kambodscha mitarbeiten. Die Organisation ist ein Netzwerk, mit dem Ziel, den Demokratisierungsprozess in Kambodscha durch die Unterstützung zivilgesellschaftlicher Gruppen zu stärken. Sebastian kennt Land und Leute Kambodschas durch eine Rucksackreise. Er will sich gerne bei „STAR Kampuchea“ für die Kambodschaner einsetzen, die ihm auf seiner Reise mit viel Freundlichkeit begegnet sind.
Jona Engel fährt nach Costa Rica. Er hat sich in Deutschland für die Naturschutzjugend (NAJU) und der BUNDjugend engagiert und will diese Leidenschaft für die Umwelt, zusammen mit zwei anderen Freiwilligen des EED, in der Partnerorganisation "Jóvenes Agricultores de la Zona Norte" (Jazòn) einbringen. Die Organisation arbeitet in den Bereichen ländlicher Agrartourismus, Umwelterziehung und nachhaltige Entwicklung. Die Aussicht darauf, das Leben auf dem Land in Costa Rica kennen zulernen und sein Spanisch zu verbessern beflügelt ihn.
„Der EED hat die Freiwilligen auf ihren Dienst im Ausland gut vorbereitet. Beim EED in Bonn ließen sie sich engagiert zwei Wochen lang unter anderem auf Themen wie ‚Interkulturelle Kommunikation’, ‚Gender deutsches Wort das versteht keiner’ und ‚Umgang mit Gefahrensituationen’ ein“, sagt Jürgen Deile, Leiter des zuständigen EED Referats. „Im Austausch mit ehemaligen Fachkräften des EED konnten die Freiwilligen von deren großem Erfahrungsschatz in der Entwicklungszusammenarbeit profitieren.“
Der EED arbeitet im „evangelischen Forum entwicklungspolitischer Freiwilligendienst“ (eFeF) mit über 30 Einrichtungen und Verbänden, Missionswerken, Entwicklungswerken und Friedensgruppen zusammen und wird bei der Vermittlung von Freiwilligen durch das Förderprogramm „weltwärts“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) bezuschusst.
Jona Engel und Sebastian Drobner können es kaum erwarten, dass es losgeht. „Vermissen werden wir Freunde und Familie, sonst nichts“, sagen die begeisterten Seminarteilnehmer.
Weitere Informationen: Johanna Laible 0228-8101-2503