„Wir befürchten, dass alle bekannten Probleme im Zusammenhang mit Tourismus und Menschenrechten in den touristischen Zielgebieten durch die Auswirkungen des Klimawandels noch verschärft werden", sagt Heinz Fuchs, Leiter der Arbeitsstelle Tourism Watch des Evangelischen Entwicklungsdienstes (EED).
In einigen Ländern mit erheblichem Anteil am Welttourismus leidet die Bevölkerungsmehrheit an Armut. Die Hungeraufstände in Ägypten im Frühjahr 2008 erschütterten das Land zu einem Zeitpunkt, als die Regierung neue Rekordergebnisse aus der Tourismuswirtschaft bekannt gab. Der Tourismus trägt, zum Beispiel durch seinen hohen Wasserbedarf, zur Verschlechterung der Ernährungssituation in dem Wüstenland bei.
Deshalb fordert Tourism Watch im Rahmen der Vorkonferenz „Another Tourism is Possible - Für einen Klimawandel im Tourismus" die Reisewirtschaft und die UNWTO dazu auf, das Wachstum des Tourismus kritisch zu hinterfragen und auch Umwelt- und Sozialkosten in ihre Rechnung einzubeziehen. Reisekonzerne müssen ihre Corporate Social Responsibility (CSR) erweitern und Geschlechtergerechtigkeit gewährleisten. Sie müssen Kinder vor Ausbeutung schützen und Landrechte von Bauern sichern. Um den Klima-Wandel zu verlangsamen, ist es am Wichtigsten Emissionen zu verringern. Kompensationszahlungen allein reduzieren die schädigenden Treibhausgase nicht!
Weitere Informationen zur Vorkonferenz von Nichtregierungsorganisationen aus Lateinamerika, Asien und Europa am 25. und 26. September 2008 in Lima und dem Welttourismustag finden sie hier und auf der Homepage von Tourism Watch.
Die Arbeitsstelle Tourism Watch mit ihrem viermal jährlich erscheinenden gleichnamigen Informationsdienst erreichen sie unter: 0228-8101-2303 und tourism-watch@eed.de