(Aachen/Bonn, 15. April 2008) „Wir können den Kampf gegen Hunger und Armut nicht mit Worten gewinnen,“ unterstrich Josef Sayer, Hauptgeschäftsführer des Bischöflichen Hilfswerks MISEREOR. „Die Bundesregierung steht im Wort, sowohl gegenüber ihren eigenen Wählerinnen und Wählern, als auch gegenüber der internationalen Gemeinschaft. Es ist fest-gelegt, den BMZ-Haushalt in den nächsten Jahren um je 750 Millionen Euro zu steigern. Wenn Finanzminister Steinbrück den Hunger ein Monster nennt, das Gewaltausschreitungen in über 30 Ländern bewirkt und die Demokratie gefährdet, dann ist die Einhaltung solcher Verpflichtungen um so notwendiger.“
Ohnehin würden für Deutschland, eine der reichsten Volkswirtschaften der Welt, nur die Minimalziele gelten, betonte Konrad von Bonin, Vorstandsvorsitzender des Evangelischen Entwicklungsdienstes (EED): „Während die EU für 2010 eine durchschnittliche Quote für Entwicklungshilfe von 0,56 Prozent am Bruttonationaleinkommen festgelegt hat, muss Deutschland nur 0,51 Prozent erreichen. Unser aktuelles Niveau liegt bei 0,38 Prozent.“ Es gehe nicht um akute Nothilfe für Hungergebiete, sondern um eine nachhaltige Bekämpfung der Ursachen des Hungers. Hierzu müsse vor allem die nachhaltige Landwirtschaft gefördert werden.
MISEREOR und der EED unterstützen seit 50 Jahren Selbsthilfeprojekte zur Armutsbekämpfung in Afrika, Asien und Lateinamerika.