Versalztes Trinkwasser,
verdurstendes Vieh und ganze Küstengebiete unter Wasser. So beschreiben
Experten die dramatischen Folgen des Klimawandels. Schon jetzt sind
viele Länder davon betroffen. Zu den ersten gehören arme Länder, in
denen die Menschen den klimatischen Folgen schutzlos ausgeliefert sind.
Dabei verursachen nicht sie, sondern vor allem die Industrieländer den
Klimawandel durch die Verbrennung fossiler Energien.
Entwicklungsorganisationen haben deshalb betroffene Partner nach
Deutschland eingeladen.
Diese Partner können als
„Klimazeugen“ aus erster Hand von den Folgen des Klimawandels für ihre
Länder berichten. Sie befürchten eine drohende „Klima-Apartheid“ und
fordern von den Industrieländern, schnell den Kohlendioxid-Ausstoß zu
reduzieren. Veranstalter sind die evangelischen Hilfswerke „Brot für
die Welt“ und „Evangelischer Entwicklungsdienst“, die katholische
Hilfsorganisation „Misereor“ sowie der „Verband Entwicklungspolitik
Niedersachsen“ und WECF (Women in Europe for a Common Future).
Die
„Klimazeugen“ aus Kirgisistan, Tansania, Bolivien, Indien und den
Pazifischen Inseln sind vom 9. bis 16. September auf Tour, zunächst bei
Veranstaltungen vom 9. bis 11. September in Berlin mit Aktionen an der
Spree sowie politischen Gesprächen. Danach treten sie als Redner bei
bundesweiten Demonstrationen auf gegen den Neubau beziehungsweise
Ausbau von Kohlekraftwerken in Jänschwalde bei Cottbus in Brandenburg
und am Standort Staudinger in Großkrotzenburg bei Hanau in Hessen am
13. September ab 14 Uhr (Infos dazu unter www.die-klima-allianz.de). Die „Klimazeugen“ besuchen auch öffentliche Veranstaltungen und Schulen.
Zu
den beiden Demonstrationen ruft die „Klima-Allianz“ auf. Das
bundesweite Bündnis von Kirchen, Umweltverbänden,
Entwicklungsorganisationen und vielen anderen gesellschaftlichen
Gruppen hat rund 100 Mitglieder. Am Braunkohlekraftwerk Jänschwalde und
am Steinkohlekraftwerk Staudinger soll unter dem Motto „Kohle stoppen –
Klima schützen“ deutlich werden, dass der Neubau von Kohlekraftwerken
die unverzichtbare Senkung der globalen Kohlendioxid-Emissionen
gefährdet und die Entwicklung klimafreundlicher Alternativen blockiert.
Die Klimazeugen berichten, wie der Klimawandel die Entwicklungschancen ihrer Länder bedroht:
- Fei Tevi aus Fidschi ist Generalsekretär der pazifischen Kirchenkonferenzen. Sein Thema ist der Anstieg des Meeresspiegels und die Verantwortung des Westens für den drohenden Untergang vieler Inseln.
- Aisake Caisimir, ebenfalls von der pazifischen Kirchenkonferenz, spricht über die Versalzung von Grundwasser und Böden durch eindringendes Meerwasser.
- Nafisa d’Souza aus Indien ist Direktorin des Netzwerks für Ethik und Klimawandel. Sie beschreibt die Folgen des unstetiger werdenden Monsunregens für die Bauern.
- Nurzat Abdyrasulova aus Kirgisistan ist Direktorin der Umweltorganisation „Unison“. Ihr Fachgebiet sind die zunehmenden Dürren und der drohende Wassermangel durch die Gletscherschmelze in Zentralasien.
- Andrea Guzmán aus Bolivien von der Organisation Cenprotac berichtet, wie steigende Temperaturen die Existenz von Kleinbäuerinnen in den Anden bedrohen.
- Gracve Metto von der Organisation „Inades Formation“ in Tansania beschreibt, inwiefern Frauen vom Klimawandel besonders betroffen sind.
Informationen zu den Klimazeugen ab Dienstag im Internet: www.brot-fuer-die-welt.de
Für Anfragen und Interviewwünsche: Rainer Lang, Tel. 0711 2159-147