„Diese Tode von Müttern sind vermeidbar“, sagt Sonja Weinreich, Gesundheitsexpertin des Evangelischen Entwicklungsdienstes (EED). Die notwendigen Kosten für die Verbesserung der Gesundheitsversorgung von werdenden Müttern und Kindern belaufen sich auf 10 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Dies ist weniger, als weltweit in zweieinhalb Tagen für Rüstung ausgegeben wird. Mit dieser Unterstützung könnten auch Frauen in Afrika durch Ärztinnen oder Hebammen betreut werden und somit überleben.
Das Ziel, die Kindersterblichkeit bis 2015 um zwei Drittel zu senken, wird bei der derzeitigen Geschwindigkeit der Umsetzung der Ziele erst im Jahr 2045 erreicht! Eine Million Neugeborene pro Jahr sterben immer noch in den ersten vierundzwanzig Stunden ihres Lebens. Diese Zahl hängt eng mit der hohen Müttersterblichkeitsrate zusammen.
Bei der UN-Konferenz wurden zusätzliche Mittel in Höhe von 16 Milliarden US-Dollar von den Regierungen zur Umsetzung der MDGs zugesagt. Deutschland machte keine neuen Versprechungen. Diese Summe ist sehr wenig im Vergleich zu den Milliarden Dollar für die Rettung der Banken in den USA.
„Mehr Geld allein kann nicht alles bewirken“, sagt Sonja Weinreich. „Auch die internationalen Handelsregeln müssen so geändert werden, dass die Entwicklungsländer nicht wie bisher benachteiligt werden. Dann könnten sich diese Länder eher mit eigenen Kräften helfen.“
Kirchen und kirchliche Entwicklungswerke wollen ihre Überzeugungsarbeit bei den Regierungen in Nord und Süd verstärken, damit sich die Basisgesundheitsversorgung von werdenden Müttern und Kindern weltweit verbessert.
Weitere Informationen: Sonja Weinreich 0151 1527 8388, 0228 8101 2202