„Wir appellieren an die Kanzlerin, beim Klimaschutz keine Kompromisse einzugehen und ihre Vorreiterrolle in der EU wieder einzunehmen“, sagt Wilfried Steen, Vorstand des Evangelischen Entwicklungsdienstes (EED), „wir und unsere Partner in aller Welt werden es ihr danken“. Das Überleben vieler Menschen auf der Erde sollte Priorität vor den wirtschaftlichen Interessen weniger Staaten haben.
„Brot für die Welt“ und EED hatten sich in einem gemeinsamen offenen Brief mit vielen anderen Nichtregierungsorganisationen von Posen aus an die Europäische Union, den französischen Staatspräsidenten Sarkozy, den Präsidenten der Europäischen Kommission, Barroso und den Präsidenten des Europäischen Parlamentes, Pöttering, gewandt. Sie mahnten die Europäische Union eindringlich, ihre Führungsrolle beim Klimaschutz nicht aufzugeben.
Im Rahmen der Weltklimakonferenz in Posen appellierte der Premierminister des Pazifikstaates Tuvalu an die Industrieländer, das Grundrecht der Menschen auf „ein Überleben der Nation“ zu respektieren. Die Industrieländer wie auch die Schwellenländer seien aufgefordert, zum Klimaschutz beizutragen. Sonst sei der Pazifikstaat Tuvalu im wahrsten Sinne des Wortes vom Untergang bedroht.
Das pazifische Insel-Atoll Tuvalu könnte schon in 25 Jahren unbewohnbar sein, wenn der Meeresspiegelanstieg im Tempo der vergangenen Jahre voranschreitet, so der Premier. Damit drohe der Präzedenzfall, dass ein ganzer Staat wegen des Klimawandels von der Erdkugel verschwindet. Neben Tuvalu machten auch viele andere Inselstaaten und arme Entwicklungsländer aus ihrer wachsenden Verbitterung keinen Hehl. Vor allem, weil viele Industrieländer nach wie vor nicht bereit seien, die dringend erforderlichen Anpassungs- und Klimaschutzmaßnahmen in Entwicklungsländern substantiell zu unterstützen.
Für Rückfragen:
Peter Liebe, „Brot für die Welt“, Tel. 0711/2159-186
Johanna Laible, Evangelischer Entwicklungsdienst, 0228/8101-2503