Die Verlängerung der gemeinsamen Mission von UN und AU ist ein wichtiger Schritt. Dem sollten aber zwei weitere folgen. Erstens müssen die Mitglieder der Vereinten Nationen die UNAMID technisch in die Lage versetzen, ihren Schutzauftrag für die Zivilbevölkerung tatsächlich erfüllen zu können. „Es darf nicht so sein, dass die Truppen der UNAMID – wie bei dem Überfall am 8. Juli – den angreifenden sudanesischen Milizen technisch völlig unterlegen sind“, meint Wolfgang Heinrich, Leiter der Arbeitsstelle Frieden und Konfliktbearbeitung des EED. Wenn die UN schon eine Friedensmission beschließen, müssen die Mitgliedsstaaten der UN auch ihren Verpflichtungen nachkommen diese zu unterstützen. „Der andere wichtige Schritt muss es sein, zügig einen glaubwürdigen Friedensprozess zu initiieren“, so Wolfgang Heinrich.
„Was wir in Darfur sehen, ist eine Ausdrucksform der Krise des politischen Systems im gesamten Sudan“, erläutert Marina Peter, die seit über 20 Jahren die Friedensarbeit sudanesischer Kirchen und Initiativen für den EED begleitet. Die eigentlichen Konfliktursachen sind laut der Sudan-Expertin, die systematische Marginalisierung vieler Bevölkerungsteile, deren Ausschluss von der Entwicklung des Landes und Rassismus. „Nur wenn der gesamte Sudan in den Blick genommen wird, kann es gelingen, einen tragfähigen Frieden zu finden“ so Marina Peter.
Die internationalen Vermittler sollten bei ihren Bemühungen um einen Frieden im Sudan die sudanesische und internationale Zivilgesellschaft einbeziehen. Dies hat sich bei der Arbeit für das umfassende Friedensabkommen (CPA) für den Südsudan bewährt. Auch die Kirchen und deren Partner weltweit können dazu einen wertvollen Beitrag leisten.
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