Pressemeldung

9. Weltsozialforum in Belém/Brasilien: Keine Sonderrechte für Staatsschefs


(Belém, 29.01.2009) Fünf Regierungschefs aus Süd- und Lateinamerika planen heute ein Treffen am Rande des Weltsozialforums (WSF) in Belém. Das International Council des WSF sieht die hochkarätigen Gäste von Brasiliens Präsident Da Silva aus Bolivien, Ecuador, Paraguay und Venezuela mit gemischten Gefühlen: "Wir hoffen, dass die Staatsoberhäupter der Versuchung widerstehen, das Weltsozialforum vor ihren eigenen Karren zu spannen," sagt Jürgen Reichel vom Evangelischen Entwicklungsdienst.

In den Leitlinien des Internationalen Rates des WSF stehe eindeutig, dass Veranstaltungen mit Staatsoberhäuptern nur außerhalb des offiziellen Rahmenprogramms des Forums stattfinden dürfen. "Das Weltsozialforum ist ein Zukunftsprojekt der Zivilgesellschaft, auf keinen Fall eine Plattform für Regierungen," so Reichel. Er erinnert daran, dass die Charta des Weltsozialforums Propaganda für Regierungspolitik ausdrücklich ausschließt.

Vom 27. Januar bis zum 1. Februar 2009 kommen über 100.000 Menschen aus Nichtregierungsorganisationen, Kirchen und Gewerkschaften zum neunten Weltsozialforum im brasilianischen Belém zusammen. Einen Tag nach der geplanten Zusammenkunft der Staatschefs trifft der brasilianische Präsident Da Silva die Vertreter des Internationalen Rates des Weltsozialforums zu einem Meinungsaustausch.


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