Pressemeldung

Bundesregierung muss Verantwortung übernehmen

„Brot für die Welt“ fordert Zusagen im Kampf gegen Klimawandel

Knapp fünf Monate vor der entscheidenden UN-Weltklimakonferenz in Kopenhagen steht Europa gegenüber den Entwicklungsländern praktisch mit leeren Händen da. Darauf verwies die Direktorin von „Brot für die Welt“, Pfarrerin Cornelia Füllkrug-Weitzel, im Rahmen der Bilanzpressekonferenz der evangelischen Hilfsaktion. Nach ihrer Auffassung fehlt es an der Bereitschaft, endlich Verantwortung gegenüber den Entwicklungsländern zu übernehmen. „Es wäre nur recht und billig, wenn das umweltpolitische Grundprinzip ,Polluter pays´ Anwendung fände“, sagte sie. Nur so könne die globale Erderwärmung in den kommenden Jahrzehnten auf zwei Grad Celsius begrenzt und verhindert werden, dass Millionen Menschen zu Klimaflüchtlingen werden.

Cornelia Füllkrug-Weitzel appellierte an die Bundesregierung, sich endlich der Verantwortung bewusst zu werden. Ansonsten bürde man den nächsten Generationen nicht nur einen Schuldenberg, sondern auch einen vollkommen überhitzten Planeten auf. „Ich appelliere daher dringend an Frau Bundeskanzlerin Merkel, sich noch vor dem G8-Gipfel in der kommenden Woche öffentlich für das Ziel einer 40-prozentigen Emissionsminderung bis 2020 in der EU auszusprechen“. Deutschland müsse hier eine Vorreiter-Rolle innerhalb der Europäischen Union einnehmen, damit die Weltklimakonferenz in Kopenhagen ein Erfolg werde. Dazu sei es auch unerlässlich, dass Deutschland sich beim G8-Gipfel verbindlich darauf festlege, ab 2013 zusätzlich zur zugesagten Entwicklungshilfe einen fairen Beitrag zur Deckung der Kosten der  Klimafinanzierung  in Entwicklungsländern beizutragen, die sich auf mindestens 160 Milliarden US-Dollar jährlich belaufen dürften.

Füllkrug-Weitzel forderte Kanzlerin Merkel weiter auf, ein klares Wort zum künftigen Status von Klimaflüchtlingen zu sprechen. Sie müssten einen Rechtsanspruch auf Entschädigung und eine geordnete Umsiedlung erhalten. Bislang höre man zum Thema Kompensation aus der deutschen Verhandlungsdelegation nichts. Nach Auffassung von „Brot für die Welt“ muss dies richtig gestellt werden. Denn ein solches Abkommen ohne Kompensation verletzt zutiefst christliche Werte, zu denen sich auch Bundeskanzlerin Merkel bekennt.

„Brot für die Welt“ präsentierte in Berlin auch sein Spendenergebnis für das vergangene Jahr. 2008 bekam die Hilfsaktion der evangelischen Kirchen rund 51,4 Millionen Euro an Spenden. Dieses Ergebnis liegt damit rund 1,4 Millionen Euro unter dem des Vorjahrs. Das entspricht einem Rückgang an Spendengeldern um 2,7 Prozent. Damit wurde „Brot für die Welt“ wie andere Nichtregierungsorganisationen auch von der weltweiten Finanzkrise erfasst. Cornelia Füllkrug-Weitzel dankte allen Spenderinnen und Spendern von „Brot für die Welt“: „Sie tragen mit ihrer Spende dazu bei, die Lebenssituation für Menschen in den Ländern des Südens zu verbessern“.

Für Rückfragen: Peter Liebe, Tel. 0174/3020158, E-Mail: p.liebe@brot-fuer-die-welt.de


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