„Aus der Ernährungskrise lernen, heißt, Ursachen, die zur Krise maßgeblich beigetragen haben, zu beheben. Ein Weiter-So wird die Krise nur weiter verschlimmern“, so Füllkrug-Weitzel. Die hohen Nahrungsmittelpreise mit drastischen Auswirkungen auf die Armen seien auch Folge einer seit Jahrzehnten verfehlten internationalen Landwirtschafts- und Ernährungspolitik. Immer mehr Länder seien zu Nahrungsmittelimporteuren geworden und ihre Strukturen zur Versorgung der Bevölkerung mit lokalen Nahrungsmitteln seien zusammengebrochen, so Füllkrug-Weitzel. Hier brauche es eine politische Wende.
Im Rahmen der Aktion „Weltweite Tischgemeinschaft“ haben sich in den vergangenen Monaten viele Menschen in Kirchengemeinden, in Schulen, bei Aktionstagen und in Betrieben mit der Welternährungssituation auseinandergesetzt. Sie fordern die Bundesregierung auf, ihre Politik nach folgenden Grundprinzipien auszurichten:
· Mehr Mittel der Entwicklungszusammenarbeit für die ländliche Entwicklung einsetzen
· Kleinbäuerliche Landwirtschaft im Rahmen der Handelspolitik fördern und stärken
· Politik auf eine nachhaltige Produktion von Lebensmitteln und Agrarprodukten ausrichten
Der Südafrikaner Malcom Damon, der die weltweite Ernährungskampagne „Food for Life“ von Kirchen und ökumenischen Organisationen (Ecumenical Advocacy Alliance) leitet, macht deutlich, dass die einseitige Marktöffnung in Entwicklungsländern den Kleinbauern nicht geholfen habe. Drei Viertel aller Hungernden leben heute auf dem Land. „Die einseitige Liberalisierung der Agrarmärkte, wie sie im Rahmen von Handelsabkommen noch immer verfolgt wird, ist Gift für unsere Landwirtschaft und steht im Gegensatz zum Recht auf Nahrung in armen Ländern“, so Damon.
Unterstützung fand die Unterschriftenaktion auch vom LandFrauenverband Württemberg Baden. „In einer intensiven Partnerschaft mit Landfrauen in Kenia haben wir gelernt, dass nur eine nachhaltige Bewirtschaftung langfristig tragfähig ist und den Menschen ein Auskommen ermöglicht“, sagt Präsidiumsmitglied Gerda Weiß. „Nachhaltigkeit ist der Schlüssel zur Hungerbekämpfung und gesunden Strukturen im ländlichen Raum. Die Suche nach diesen Kon-zepten verbindet den Norden und den Süden.“
Am 16. Oktober zwischen 11 und 15 Uhr treten auf der „Brot für die Welt“-Bühne am Brandenburger Tor auf dem Platz 18. März Künstlergruppen aus allen Teilen der Welt auf.
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Für Rückfragen: Peter Liebe, 0174/3020158, E-Mail p.liebe@brot-fuer-die-welt.de